Neue Covid-Medikamente

Israel mit weiteren Fortschritten bei Heilmitteln

Zoom
Noch sagen uns die Worte «Allocetra» und «Enlivex» wenig – das könnte sich aber bald ändern: Mit diesem Heilmittel könnte das Land der Bibel einen wertvollen Beitrag zur Heilung von Corona-Fällen beitragen. «Die Phase-II-Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden, sind derzeit gesund», heisst es aus dem Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem.

«Wir glauben, dass die überzeugenden Ergebnisse die Sicherheit und Wirksamkeit von 'Allocetra' bei diesen komplexen Patienten gezeigt haben. Auch wurde das Potenzial des Produktkandidaten von 'Enlivex' unterstrichen, das bei schweren und kritischen Covid-19-Patienten hilft und auch anderen, die unter Zytokinstürmen und Organdysfunktionen in verschiedenen klinischen Indikationen leiden», beobachtet Professor Vernon van Heerden, Leiter der Allgemeinen Intensivstation am Hadassah-Krankenhaus in Jersualem.

Denn auch wenn Israel weltweit führend ist bei der Covid-19-Impfung, werden Medikamente zur Behandlung von Covid-Patienten weltweit dringend benötigt.

Nach 5,6 Tagen aus Spital entlassen

Zoom
Professor Peter Vernon van Heerden
Insgesamt erholten sich 19 von 21 Patienten der Phase-II- und Phase-Ib-Studien mit «Allocetra» und konnten nach durchschnittlich 5,6 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die meisten Patienten in beiden Studien hatten vorbestehende Risikofaktoren.

Die Ergebnisse seien ermutigend, sagt Professor Vernon van Heerden. «Allocetra» basiert auf den Forschungen des wissenschaftlichen und medizinischen Leiters von Enlivex, Dror Mevorach, Leiter der Inneren Medizin und einer der Coronavirus-Stationen von Hadassah. Mevorach erklärt, dass Allocetra «einen Nutzen als sichere und wirksame Behandlung haben könnte... unabhängig von der spezifischen Coronavirus-Mutation, welche die Patienten befallen hat, und bei verschiedenen lebensbedrohlichen klinischen Indikationen mit hoher Sterblichkeit und hohem ungedecktem medizinischen Bedarf».

Hoffnung aus dem Land der Bibel

Ebenfalls für Aufsehen sorgt «EXO-CD24», ein Medikament, das am «Tel Aviv Sourasky Medical Center» entwickelt wird. Wie der israelische Blätterwald gerade berichtet, hat dieses Mittel in einer klinischen Phase-I-Studie alle 30 mittelschweren bis schweren Fälle geheilt.

Es wurde in den letzten sechs Monaten am Krankenhaus entwickelt und stoppt den Zytokinsturm, bei dem das Immunsystem ausser Kontrolle gerät und beginnt, gesunde Zellen anzugreifen. Ein solcher Sturm tritt in den Lungen von fünf bis sieben Prozent der Covid-19-Patienten auf.

«Bisher wurde das Präparat mit grossem Erfolg an 30 schwer erkrankten Patienten erprobt, bei 29 von ihnen besserte sich der Gesundheitszustand innerhalb von zwei bis drei Tagen, und die meisten von ihnen konnten innerhalb von drei bis fünf Tagen nach Hause entlassen werden. Der 30. Patient erholte sich ebenfalls, allerdings erst nach längerer Zeit», berichtet das Krankenhaus.

Medikament zum Inhalieren

«Das Medikament basiert auf Exosomen, die von der Zellmembran freigesetzt werden und der interzellulären Kommunikation dienen. Wir reichern diese mit dem 24CD-Protein an. Dieses Protein wird auf der Zelloberfläche exprimiert und hat eine bekannte und wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems», erklärt Shiran Shapira, Leiter des Labors von Professor Nadir Arber, der das CD24-Protein seit über zwei Jahrzehnten erforscht.

«Das Präparat wird durch Inhalation verabreicht, einmal am Tag, für nur wenige Minuten, fünf Tage lang», sagte Shapira. Und Nadir Arber ergänzt: «Selbst wenn die Impfstoffe ihre Funktion erfüllen und selbst wenn keine neuen Mutationen entstehen, wird uns Corona auf die eine oder andere Weise erhalten bleiben. Zu diesem Zweck haben wir ein einzigartiges Medikament entwickelt, EXO-CD24.»

Auch Impfstoffe einen Schritt weiter

Was sich im Mai abgezeichnet hat (Livenet berichtete), ist nun einen grossen Schritt weitergekommen: Der in Israel entwickelte Corona-Impfstoff «Brilife» wird seit dem 1. November an Menschen getestet.

Inzwischen, seit Januar 2021, ist die zweite Phase angelaufen. Nun wird davon ausgegangen, dass der Impfstoff, der vom «Israel Institute for Biological Research» entwickelt worden ist, im Sommer 2021 zur Verfügung steht. Voraussichtlich werden zwei Dosen nötig sein und nicht eine, wie ursprünglich geplant.

Ein weiterer Kandidat aus Israel stammt von den Wissenschaftlern des Migal-Galilee-Forschungsinstituts. Livenet berichtete auch über die Migal-Forschungen, welche für Tauwetter mit dem Iran sorgten. Dieser Stoff kann oral aufgenommen werden – laut den Forschern dürfte er ebenfalls im nun laufenden Jahr erhältlich sein.

Mit «Kamada» drittes Medikament am Start

Vor zwei Tagen gab ausserdem die Firma «Kamada» bekannt, mit der Phase-2-Studie ihres Coronavirus-Antikörper-Medikaments begonnen zu haben. Das Medikament, das aus Antikörpern hergestellt wird, die im Plasma genesener Coronavirus-Patienten gefunden wurden und von der pharmazeutischen Firma Kamada produziert wird, wurde bereits 70 Patienten verabreicht. In der ersten Phase hatte sich eine rasche Besserung gezeigt.

Das Land der Bibel mit weniger als neun Millionen Einwohnern entwickelt somit inzwischen fünf vielversprechende Corona-Hilfestellungen: Zwei potentielle Impfstoffe mit «Brilife» und jenem von «Migal», sowie drei mögliche Medikamente mit «EXO-CD24», «Allocetra» und dem von «Kamada».

Zum Thema:
Aus Sand wird Gold: Israel mit neuem Mega-Wüstenprojekt
Wird es in Israel sprudeln?: «Ähnlich viel Öl wie Saudi-Arabien»
Wasser aus Luft: Israel-Technologie hilft Palästinensern in Gaza

Datum: 11.02.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / United with Israel / Israel heute / Israel21c.org / Christian Headlines / Jerusalem Post

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS