Minderheiten in Marokko

Christen, Juden und Schiiten kämpfen gemeinsam für ihre Rechte

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In Rabat trafen sich am vergangenen Samstag erstmalig Vertreter der religiösen Minderheiten zu einer öffentlichen Konferenz, in der es um die Forderung ging, den Schutz der Minderheiten zu gewährleisten und die Entwicklung der religiösen Freiheit voranzutreiben.

Im Gebäude der Marrokanischen Stiftung für Menschenrechte trafen sich christliche, jüdische und schiitische Vertreter sowie Menschenrechtsaktivisten, Universitätsprofessoren und Juristen. Laut den Organisatoren brachte äusserer Druck vor der Konferenz einige Vertreter anderer Minderheiten dazu, ihre Teilnahme abzusagen.

Vielleicht auch deshalb war das Schreiben, das zum Ende der Konferenz gemeinsam aufgesetzt wurde, eher vorsichtig formuliert, wie es AFP definiert. «Man begnügt sich damit, die Situation zu analysieren, Fragen zu stellen und um Antworten zu bitten», berichtet die Nachrichtenagentur. Es wird aber auch die Notwendigkeit aufgezeigt, dass die Religionsfreiheit im Land und die Gleichheit aller Marokkaner unabhängig ihres Glaubens weiterentwickelt werden muss. Um dies nachzuverfolgen, soll eine gemeinsame Plattform für die diversen religiösen Minderheiten geschaffen werden.

Trotz Verbesserung ist das Thema noch tabuisiert

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In Rabat trafen sich erstmalig Vertreter der religiösen Minderheiten des Landes.
Laut Yawad Hamidi, Koordinator der Stiftung für Menschenrechte, werden die religiösen Minderheiten im Land nicht respektiert, weil es ein Gesetz gebe, das ihren Schutz gewährleiste. Doch das sei ein fundamentales Recht. «Die Menschen sollten das glauben können, was sie wollen, solange sie nicht die Rechte der anderen verletzen.» Einige der Teilnehmer erklärten aber auch, dass seit 2011 eine gewisse Verbesserung zu spüren sei.

Das Thema der Religionsfreiheit sei aber noch tabuisiert im Land. Gegenüber AFP erklärte Hamidi: «Es besteht fast ein wenig Angst davor, diese Tür zu öffnen und das Thema zu diskutieren. Selbst die Zivilgesellschaft zögert noch etwas, frei über das Thema zu sprechen.»

Im sunnitischen Marokko ist offiziell die Konversion sowohl zum Christentum als auch zum schiitischen Islam verboten. Einzig die jüdische Minderheit ist zugelassen. Insgesamt bilden die religiösen Minderheiten nur etwa 1 Prozent der Bevölkerung. Ausländer dürfen zwar ihren christlichen Glauben ausleben, aber jede Art von Bekehrungsversuchen wird mit Haftstrafen von bis zu drei Jahren bestraft.

Eine Entscheidung: Raus an die Öffentlichkeit

Für Mustafa Soussa, Sprecher der Christen Marokkos, war die Konferenz eine Möglichkeit, um die verschiedenen Religionsminderheiten zu einen und so «eine Kraft» zu bilden. Im Vorfeld hatte er gegenüber Protestante Digital erklärt: «Für uns Christen von Marokko dient dieser Event als Kommunikationsbrücke und zum Austausch zwischen den religiösen Minderheiten. Wir müssen entscheiden, was wir wollen: weiterhin eingesperrt zu leben oder uns der Gesellschaft zu öffnen.»

Zum Thema:
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Datum: 23.11.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital

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