«Christ und Marokkaner»
Video-Serie will Vorurteile gegenüber marokkanischen Christen ausräumen
Über einen YouTube-Kanal werden in den nächsten Wochen und Monaten Videos mit Zeugnissen von marokkanischen Christen veröffentlicht, um so Vorurteile und Gerüchte gegenüber dem Christentum auszuräumen. Nach Regierungsangaben gibt es in dem muslimischen Königreich gar keine einheimischen Christen.
Sechs mutige Christen
In dem bisher veröffentlichten Video, einem Werbevideo für die Serie, sind drei Männer und drei Frauen zu sehen, die zu ihrem Glauben stehen. Durch die Videos wollen sie ein Zeichen setzen gegen die Vorurteile zum christlichen Glauben und die Gerüchte, die manche Menschen über marokkanische Christen verbreiten.
Vermutlich wurden die Aufnahmen im Ausland gedreht, da es ein gefährliches Unterfangen ist, in einem Land, in dem die Konversion vom Islam zum Christentum streng verboten ist, solche Videos zu produzieren. Nach offiziellen Angaben gibt es gar keine marrokanischen Christen. Die Kirchen seien einzig für ausländische Christen reserviert. Aus diesem Grund können die Videos auch nur im Internet über einen YouTube-Kanal und nicht über lokale Fernsehsender ausgestrahlt werden. Wann das erste komplette Video veröffentlicht wird, ist nicht bekannt.
8'000 einheimische Christen
Das Leben ist für marokkanische Christen im Land äusserst schwierig. Gelegentlich führt die Polizei sogar Kontrollen durch, um zu verhindern, dass Muslime in christliche Kirchen gehen. Dennoch gibt es einheimische Christen. Laut eines Berichts des US-Aussenministeriums über die Glaubensfreiheit weltweit gibt es in Marokko etwa 8'000 einheimische Christen, die ihren Glauben im Untergrund, in sogenannten Hausgemeinden ausleben.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / ProtestanteDigital