Domino-Effekt in Falludscha
«Wir wurden gerettet; jetzt gibt Gott uns die Chance, andere zu retten!»
Lange sind sie noch nicht Christen: In den vergangenen 18 Monaten sind 140 Menschen mit muslimischem Hintergrund, die aus Falludscha geflohen waren, zum Glauben gekommen. Die Mehrheit von ihnen will nun zurück in die Heimatstadt, um dort als Missionare tätig zu werden.
«Jetzt haben sie eine Mission»
In dieser Stadt waren derweil einheimische Missionare am Wirken und konnten viele der Flüchtlinge aus Falludscha erreichen. Frontiers USA sprach gegenüber dem Nachrichtenportal Mission Network News (MNN) von 140 muslimischen Flüchtlingen aus Falludscha, die in den vergangenen 18 Monaten zum Glauben gekommen seien. Einige von ihnen wollen jetzt, wo die Regierung die zurückeroberte Stadt sichern möchte, wieder zurück in ihrer Heimatstadt, um dort die Hoffnung, die sie in Christus gefunden haben, weiterzugeben. «Sie wollen wieder nach Hause gehen, denn an diesem Ort haben sie ihr Leben lang gelebt. Für sie gibt es keine Zukunft in den Flüchtlingszelten der 'Stadt der Zuflucht'. Doch jetzt haben sie eine Mission!», erklärte Bob Blincoe, Vorsitzender von Frontiers USA, gegenüber MNN. Sie seien bereits getauft worden, was in der muslimischen Welt ein wahrer Glaubensschritt sei.
Ein unerwartetes Angebot
Doch warum sind diese muslimischen Flüchtlinge gerade gegenüber dem christlichen Glauben so offen? Laut Blincoe sind es die Worte Jesu «Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.» Dieses unerwartete Angebot, diese Hoffnung für die verzweifelten Menschen, sei der Hauptgrund, der sie am Evangelium begeistert, so Blincoe.
Die Handvoll einheimischer Missionare, die in Falludscha und der Stadt der Zuflucht begonnen haben, das Evangelium weiterzugeben, haben einen Domino-Effekt ausgelöst. Denn die neuen Christen wollen nun ebenfalls ihren Familien und Freunden von Jesus erzählen. Blincoe berichtet weiter: «Frontiers arbeitet direkt mit den Leitern dieser Bewegung zusammen. Es gibt fünf oder sechs wesentliche Gemeindegründer, alle von ihnen haben einen muslimischen Hintergrund. Wir kennen also kaum jemanden von denjenigen, die zum Glauben gekommen sind. Wir kennen einzig diejenigen, die Jünger machen und so sollte es auch sein!»Laylas Geschichte: Ein Pick-up, um andere zu retten
Gegenüber MNN berichtete Blincoe von einer Familie, die vor ISIS aus Falludscha fliehen konnten – eine von vielen ähnlichen Geschichten, die Frontiers in der Stadt der Zuflucht gehört haben. «Layla, ihr Ehemann und ihre Kinder flohen zu Fuss, der Abstand zwischen den feindlichen Autos und Lastwagen wurde immer kleiner. Doch zu ihrer Überraschung hielt ein Pick-up an und der Fahrer liess sie hinten einsteigen – und brachte sie in die Stadt der Zuflucht. Bald waren sie dort wie tausende anderer Flüchtlinge in Sicherheit, doch sie konnten nicht zurück in ihre Heimatstadt. Und sie hatten alles verloren, ausser dem, was sie am Körper trugen.
Dann gab Gott Layla die Vision eines Mannes, der ihr von Jesus erzählen würde. Dies passiert, ich möchte nicht sagen 'oft', doch es ist häufig der erste Schritt, wie Menschen von Jesus erfahren. Am nächsten Tag kam dieser Mann zu ihrem Haus und bot an, mit ihnen die Bibel zu lesen. Das machte er noch öfter und nach einigen Wochen nahm die ganze Familie Jesus in ihr Leben auf.
Das war vor einem Jahr. Seitdem haben sie ein ganzes Netzwerk von etwa 20 Gruppen Gläubiger mit muslimischem Hintergrund gegründet, hauptsächlich Familien, die jetzt gemeinsam das Wort Gottes lesen. Und Layla sagt: 'Gott hat uns jetzt diesen Pick-up gegeben; wir wurden von anderen gerettet und jetzt schenkt er uns die Chance, andere zu retten.' Die Familie plant, zurück nach Falludscha zu gehen, um dort – an einem Ort, an den wohl kein Missionar aus dem Westen gehen könnte – die Hoffnung von Jesus Christus zu verbreiten.»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN