Sanfte Brise der Veränderung
Erstmals zwei freikirchliche Christen im Parlament Weissrusslands
Ein echtes Zeichen für eine Veränderung ist es wohl nicht, aber immerhin ein kleiner Schritt in Richtung Demokratie: Erstmals wurden zwei evangelische Christen ins Parlament gewählt. In Weissrussland wird jeder noch so kleine Schritt mit Hoffnung verknüpft. Nun sind vor kurzem zwei Christinnen ins Parlament gewählt worden.
Zwei der 110 Sitze wurden von freikirchlichen Christinnen gewonnen. Auf den ersten Blick sieht dies nicht nach einem grösseren Beben aus, doch bemerkenswert ist, dass die beiden zur Opposition gehören. In einer Nation, in der mit eiserner Faust regierende Präsident Alexander Lukaschenko sämtliche Parlamentswahlen stets mit über 75 Prozent der Stimmen gewonnen hat, heisst es doch einiges.
Christliche wie säkulare Menschenrechtler kritisieren seinen Regierungsstil, der unter anderem evangelischen Christen ausgesprochen enge Grenzen setzt.
Wandel ist möglich
Alena Anisim, die eine der beiden Wahlsiegerinnen, steht für einen nationalen Aufbruch, namentlich betreffend Sprache und Kultur. Die andere, Ana Kanapatskaya, will die Wirtschaft erneuern.
Laut einem einheimischen Christen, der zu seiner Sicherheit lieber anonym bleibt, war die Wahlbeteiligung tief. Sie habe weniger als vierzig Prozent betragen, «weil viele wohl dachten, dass ihre Stimme eh nichts bringt. Das ist verständlich, wenn man an die früheren Jahre zurückdenkt.» Der jüngste Urnengang zeigt aber, dass ein Wandel möglich ist.
Mehr Freiheit nötig
Die gute Nachricht laut dem einheimischen Christen ist, «dass der Präsident die Opposition nicht mehr komplett aus dem Parlament ausschliessen kann.» Und diese ist nötig, denn immer neue Steuern würden die Bevölkerung ärmer machen.
Die Christen in Weissrussland hoffen nun auf eine friedliche Wende. «Es geschieht langsam, doch die Zeiten ändern sich.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/Evangelical Focus