Kasachstans Präsident
Er schränkt Christen ein – lobt sie aber gleichzeitig
In Kasachstan, dem flächenmässig neuntgrössten Land der Erde, werden Christen eingeschränkt. 25 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion werden religiöse Aktivitäten streng überwacht. Gleichzeitig lobt Präsident Nursultan Nasarbajew die Christenheit; dies obschon sein Land rund 70 Prozent Muslime zählt. Die evangelischen Gemeinden wachsen indes.
Dennoch lobte Nursultan Nasarbajew bereits vor Jahresfrist die evangelisch-protestantische Minderheit.
Evangelischer Wachstumstrend
Inzwischen beträgt die evangelische Konfession rund zwei Prozent der einheimischen Bevölkerung. «In den letzten Jahren war eine Zunahme an Protestanten zu verzeichnen», bilanzierte Nasarbajew. «Der Protestantismus rückt produktives Arbeiten, Weitsicht und Rechtschaffenheit in den Vordergrund.» Und weiter: «Protestanten glauben, dass ehrliches Arbeiten und Verdienen Gott gefällt. Die sechs Länder, die dieser Religion anhängen, haben 36 Prozent des Reichtums der Erde geschaffen.»
Insgesamt sind in Kasachstan grosse Schritte in Richtung Religionsfreiheit getan worden. So wurde in der modernen Hauptstadt Astana ein interreligiöses Forum geschaffen – eine Seltenheit in einem überwiegend muslimischen Land. Gleichzeitig werden religiöse Minderheiten weiterhin eingeschränkt.
Einschränkungen
Vom Parlament wurden beispielsweise vor fünf Jahren zwei Gesetze erlassen, die offiziell den extremistischen Islam eindämmen sollen, was aber auch religiöse Minderheiten kollateral bestraft, insbesondere nicht-registrierte, christliche Gemeinden. Gleichzeitig sind die Hürden für eine Registrierung für kleinere Gemeinschaften enorm hoch, dazu kommen behördliche Willkür und religiöse Materialien unterliegen der Zensur.Dabei hat Nursultan Nasarbajew eigentlich nichts zu befürchten. Er regiert seit dem Zerfall der Sowjetunion und geniesst im Volk einen umwerfenden Rückhalt (95,5 Prozent bei den letzten Präsidentschaftswahlen 2011). Da dürfte er der Minderheit, die er vor kurzer Zeit derart gelobt hat, etwas mehr Freiheit gewähren, es dürfte – seiner eigenen Beobachtung folgend – zum Wohl des Landes sein.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet