Noch mehr Gewalt im Sudan: Annan verurteilt Einsatz von Kindersoldaten
In seinem neuen Bericht an den Weltsicherheitsrat macht Annan die Regierungsarmee, Milizen und Rebellen in Darfur und im Südsudan dafür verantwortlich. Sudanesische Kirchen appellierten an die Regierung in Khartum, einer UN-Friedenstruppe für die Krisenregion Darfur zuzustimmen.
Im Juli acht Helfer getötet
Auch evangelische Hilfswerke äußerten sich besorgt über die zunehmende Gewalt in Darfur. «Die Sicherheitslage für humanitäre Helfer hat sich extrem verschärft», erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von «Brot für die Welt» und Diakonie Katastrophenhilfe, in Stuttgart. Die Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfswerken machten die Versorgung von Flüchtlingen fast unmöglich. Nach UN-Angaben wurden allein im Juli acht Helfer getötet.
UN-Generalsekretär Annan forderte die Regierung in Khartum und die südsudanesische Regionalregierung auf, die Entführung von Kindern und ihren Einsatz in miliärischen Verbänden zu stoppen. Immer wieder würden Kinder getötet. Die Friedensprozesse in Darfur und im Südsudan böten die Chance, diese Praktiken zu beenden, erklärte Annan.
Milizen entwaffnen!
Vertreter der katholischen, anglikanischen und presbyterianischen Kirchen im Sudan forderten die Regierung auf, die Dschandschawid-Milizen in Darfur zu entwaffnen und einer UN-Friedenstruppe zuzustimmen, wie die ökumenische Nachrichtenagentur ENI berichtete. Die Milizen werden für die meisten Überfälle auf Zivilisten verantwortlich gemacht. Sudans Präsident Omar Hassan el Baschir lehnt UN-Blauhelme ab.
In Darfur erhoben sich vor mehr als drei Jahren Rebellen gegen die Regierungsarmee und die mit ihnen verbündeten Dschandschawid-Milizen. Mehr als zwei Millionen Menschen flüchteten, Zehntausende kamen ums Leben. Ein Friedensabkommen vom Mai 2006 wurde nur von einer der drei Rebellengruppen unterzeichnet. Auch rund 7’000 Soldaten der Afrikanischen Union konnten die Gewalt nicht stoppen.
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Bericht des UN-Generalsekretärs über Gewalt gegen Kinder im Sudan
Quelle: Epd