Uno-Generalsekretär kritisiert Weltgemeinschaft wegen Sudan

Uno-Generalsekretär Kofi Annan hat die Reaktion der Weltgemeinschaft auf den Bürgerkrieg im sudanesischen Darfur erneut heftig kritisiert. Vorab die Industrieländer hätten aus dem Völkermord in Ruanda offenbar nichts gelernt, sagte er am Wochenende dem britischen Nachrichtensender BBC. "Wir zögern zu lange, fühlen uns nicht verantwortlich und reagieren zu langsam."

Nach dem Völkermord in Ruanda 1994 war Annan heftig kritisiert worden, als verantwortlicher Uno-Repräsentant zu langsam und zu formalistisch reagiert zu haben. Damals waren innerhalb von 100 Tagen mehr als 800.000 Menschen ermordet worden.

Zu wenig Gelder zur Verfügung

Am Freitag hatte das Uno-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) kritisiert, dass die Weltgemeinschaft viel zu wenig Gelder für den von mehreren Konflikten betroffenen Sudan zur Verfügung stelle. Bislang seien erst 643 Millionen Dollar von 1,9 Milliarden Dollar an Hilfszusagen eingegangen.

Auch Annan hatte betont, dass für das Überleben von Millionen Menschen in den nächsten Monaten zusätzlich mehr als 1,3 Milliarden Franken nötig sei. Wenn diese Hilfe nicht geleistet werde, sehe er "schwerste humanitäre Konsequenzen" und eine Gefahr für den Frieden voraus.

Livenet-Dossier zum Thema: Nothilfe sudan

Datum: 05.07.2005
Quelle: KIPA

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