Montag, der perfekte Konzertabend
Rend Collective brachte Parkarena zum Kochen
Ein sonniger Montagabend ist nicht die erste Wahl für einen Konzert-Veranstalter. Doch das Springtime-Festival lud an diesem einzigen für «Rend Collective» möglichen Datum nach Winterthur. Resultat? Ausverkaufte Halle, begeistertes Publikum.
Montag. Sonnenschein. 27 Grad. Es gibt verheissungsvollere Konstellationen für einen Konzertabend. Doch der 13. Juni war das einzige mögliche Verschiebdatum für die Band Rend Collective. Peter Bruderer, Veranstalter des Springtime-Festivals, zeigte Mut, und der wurde mehr als nur belohnt. Bibbern mussten er und die vielen fleissigen Helfer keine Sekunde – denn bereits Tage vor dem Anlass war das Konzert mit 1'150 Besuchern komplett ausverkauft.
Wettermässig verpassten die Besucher nichts, denn auch an den Tagen vorher und nachher schien die Sonne. Und in der Parkarena Winterthur heizten die spielfreudigen Nordiren von Rend Collective uneingeschränkt ein, nachdem Matt Maher zuvor den Abend in einem Akustik-Set eröffnet hatte.
Worship ist Alltag
Die Gruppe vermochte das Publikum gleich von Beginn weg mitzureissen. Und später erläuterte Sänger Chris Llewellyn bei einer Ansage, dass Worship nicht einfach gesungen wird. «Es ist etwas, was das ganze Leben prägt.»Nicht erst als die Band bei den Zugaben den Über-Hit der Gruppe «My Lighthouse» anstimmte, kochte die Stimmung über – aber bei dieser Gelegenheit ganz besonders. Drummer und Band-Leader Gareth Gilkeson sagte vor dem Konzert zu Livenet: «Ich erinnere mich, als Chris und ich das Lied schrieben. Es war kein besonderer Moment mit Engeln am Himmel oder so… Wir dachten einfach, dass es ein schöner Song ist. Aber als wir ihn dann bei Konzerten sangen, hörten wir 1'000 Leute lauter singen als wir selbst.»
Gerade weil die Texte der Gruppe eingeblendet waren, sang auch das Winterthurer Publikum stets begeistert mit.
«Wie in alten Zeiten»
Die Veranstalter des Springtime-Festival haben nach drei Jahren Break ein Stück Normalität zurückgebracht. Peter Bruderer: «Es war wie in alten Zeiten. Es ist etwas anderes, Konzerte live mitzuerleben. Ich bin erstaunt, dass wir an einem Montag die Parkarena ausverkaufen konnten. Als wir die Entscheidung fällten, den Anlass durchzuführen, hätte es sein können, dass es eine Pleite wird.»
Doch der Mut hat sich gelohnt, und aufgrund der Konstellation stiess der Entscheid zur Durchführung an einem Montagabend auf Verständnis. «Die Band ist gut, die Stimmung super, Organisation und Betrieb haben perfekt funktioniert. Ich bin dankbar für die vielen Helfer auf dem ganzen Platz, sei es beim Eintritt, Food und Infrastruktur.»
Leute sehr dankbar
Weiter freut sich Peter Bruderer: «Was mich immer wieder erstaunt, ist die Freude, die ein solches Konzert auslöst. So viele Leute freuen sich, die Musik zu hören, sich 'Hoi' zu sagen, Leute zu treffen, das gemeinschaftliche Leben – das finde ich schön. Viele haben sich herzlich dafür bedankt, dass wir nicht absagt haben. Nach den vergangenen Jahren hätten das alle verstanden. Schön ist, dass inzwischen eine neue Generation sowie viele ältere Kräfte mithelfen; der Anlass wird generationsübergreifend gestaltet. Die Risiken und Kosten werden immer grösser, die Dankbarkeit der Leute ist geblieben.»
Im Sport, beim Sieg einer Mannschaft, deren Erfolg grösser ist, als es die Einzelspieler sind, oder bei einer ausgewogenen Leistung spricht man davon, dass das ganze Team der Star ist. Beim jüngsten Konzertabend lässt sich sagen, dass nicht «nur» Rend Collective der Star-Act war, sondern das Gesamtpaket inklusive der Besucher.
Hier geht's zu einem Video vom Konzert:
My Lighthouse
Zur Webseite:
springtimefestival.ch
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet