Corona legt Camps lahm
«Wir wollen für unser Land weiterhin Vollgas geben»
Die Jugendmusical-Bewegung «Adonia» muss die «Maria Magdalena»-Tour absagen. 20 Chöre mit total 1'200 Teenagern können somit ihre 80 Konzerte (vier pro Chor) nicht durchführen. Über diesen Schlag spricht Adonia-Geschäftsleiter Jonas Hottiger mit Livenet.Der Ausnahmezustand trifft auch Adonia zu. Die Adonia-Teens-Tournee 2020 muss ersatzlos abgesagt werden. Viele Jugendliche verlieren ein für sie wichtiges Highlight. Und Adonia fehlen 260'000 Franken an Kollekte.
Jonas Hottiger, was geht Ihnen durch den Kopf?
Jonas Hottiger: Nach einem Moment der Trauer sagten
wir, dass wir weitermachen wollen. Wir wollen für unser Land weiterhin Vollgas
geben. Wir wollen für die Menschen in unserem Umfeld da sein.
Was bedeutet die Tour-Absage für Adonia?
Es
ist ein riesiger Verlust, der nicht nur in Geld zu messen ist. Ein Jahr lang
arbeiteten wir auf unser Hauptprojekt hin. 1'200 Teenager und 200 Leiter freuten
sich darauf. Das tut weh, denn für sie machen wir es. Dann schmerzt es umso
mehr, dass die einstudierten Projekte nicht präsentiert werden können und die
Kollekten fehlen auch.
Wird es später nachgeholt oder um ein Jahr verschoben?
Wir
haben entschieden, dass wir das Musical nächstes Jahr aufführen. Ein schwacher
Trost ist, dass alle Musicals nicht aufgeführt werden können, denn das
bedeutet, dass sie von daher noch neu sind und noch aufgeführt werden können. Für
unsere Gruppenhäuser bedeutet es, dass die eigenen Nutzungen ebenso ausfallen,
wie die externen: Wir haben Absagen bis im Juni. 1'200
Teenager sitzen nun daheim, ihnen fehlt die Highlight-Woche sowie die
Bibelgeschichte, die ihnen hilft, im Glauben weiterzukommen.
Wie verschiebt man ein solches Grossprojekt um ein Jahr?
Dass
wir das Musical noch einmal brauchen können, ist eine Entlastung, bei der wir auch
Einsparungen machen können, sonst leider fast nicht. Wir fragen auch, ob die
Teilnehmer uns unterstützen, indem sie uns die Teilnahmekosten erlassen. Es
wird einen riesigen Verlust geben von über 300'000 Franken; als Non-Profit-Organisation,
die nicht gewinnorientiert ist, sind keine Rückstellungen da. In den letzten 40
Jahren haben wir viele positive Spuren hinterlassen, die Solidarität ist
gross. Manche backen Küchlein und unterstützen uns mit dem Erlös.
Was bietet Adonia nun alternativ in dieser Zeit an?
Wir
haben viele Medien im Sortiment: Hörspiele und Lernbücher, die man nun in der
Zeit, wo man daheimbleiben muss, nutzen kann. Die Bibelgeschichten, die wir anbieten,
können gekauft und verteilt werden und so ein Licht sein.
Gibt es eine Zunahme bei den Bestellungen?
Die
Bestellungen nehmen zu, weil wir gutes Material haben. In den ersten Tagen der nun
laufenden Woche merkten wir bereits eine Zunahme. Die Eltern sind auf der
Suche und haben Angst, dass die Kinder die Lerninhalte zu wenig mitbekommen.
Sie schauen, wie sie dem entgehen können – da haben wir gute Sachen.
Zur Webseite:
Adonia
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet