Glücklich im Leben?
Wir sind zu mehr berufen als nur Glück
Unsere Gesellschaft hat zu vielen Themen gewissen Einstellungen geprägt – doch die Bibel sagt oft etwas völlig anderes dazu. In einer Miniserie zeigt Johannes Hartl vier solcher Konzepte auf. Eines davon ist das Thema Glück: Ist es wirklich das höchste Gut im Leben? Denn auch böse Menschen sind glücklich…
Was würden Sie antworten, wenn Ihnen jemand sagen würde: «Ich bin total glücklich ohne Gott?» Wenn man auf die Frage antwortet, ist man schon auf den falschen Zug aufgesprungen, denn eigentlich ist das gar nicht der Punkt. Der Hamster im Hamsterrad kann auch glücklich sein – er hat immer viel zu tun, es geht immer rund... Ich glaube nicht, dass alle bösen Menschen unglücklich sind. Böse Menschen sind ziemlich glücklich, solange es gut geht. In einem Interview sagte ein ISIS-Kämpfer, es sei sein grösstes Glück, für die Ausbreitung des Kalifats zu kämpfen – er habe noch nie so ein Glück verspürt.
Der Punkt ist: Das Christentum lehrt gar nicht in erster Linie Glück, sondern Wahrheit. Die Botschaft von Jesus ist nicht deswegen wahr, weil sie glücklich macht. Glücklich macht auch Extasy, ein schönes Bier, eine neue Freundin oder der Sieg des Lieblings-Fussballclubs. Das Christentum ist nicht wahr, weil es glücklich macht, sondern es macht glücklich, weil es wahr ist. Der Punkt ist nicht, für sich herauszufinden, ob es mit Jesus passt, und ein bisschen zu glauben, damit es einem bessergeht. Wir sollten Jesus folgen, weil es die Wahrheit ist.
Menschen sind erschaffen zu mehr als Glück
Jesus ist nicht herumgelaufen und hat die Leute zum Glücklichsein berufen. Jesus beruft uns zu etwas, das viel mehr ist als Glück. Die höchste Stufe menschlicher Erfüllung ist nicht Glück, die höchste Stufe menschlicher Erfüllung ist Liebe und Hingabe an etwas, das diese Liebe lohnt. Es gibt Leute, die glücklich verheiratet sind, nette Kinder und viel Geld haben und sich umbringen, weil sie keinen Sinn in alledem finden. Jesus beruft Menschen nicht einfach dazu, dass es ihnen gutgeht, sondern er beruft sie zur Hingabe an etwas, das unendlich viel wichtiger ist als ihr persönliches Glück.
Leben in der Fremde
Petrus beschreibt das so (in 1. Petrus, Kapitel 1, Verse 16-17): «Es heisst ja in der Schrift: 'Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.' Und wenn ihr Gott im Gebet als Vater anruft, dann vergesst nicht, dass er auch der unbestechliche Richter ist, der jeden nach dem beurteilt, was er tut. Führt daher, solange ihr noch hier in der Fremde seid, ein Leben in der Ehrfurcht vor ihm.» Diese Aussage der Schrift ist klar: Wir führen jetzt ein Leben in der Fremde. Da, wo Sie jetzt sind, sind Sie nur eine Zeit lang; dann kommen Sie in die Heimat. Das ist so ähnlich, wie wenn jemand ein Jahr lang im Ausland lebt und die Eltern ihm schreiben: «Vergiss nicht, wo du herkommst. Vergiss nicht, was wir dir beigebracht haben, wer du eigentlich bist.» Genau das sagt die Bibel: Wir leben eine Zeitlang in dieser Kultur, aber wir sind in der Fremde. Wir sind nicht Teil von diesem System.
Deshalb müssen wir uns auch nicht darauf versteifen, im Leben Glück zu finden. Wenn wir in dieser Hingabe und Liebe zu Jesus leben und unser Leben dafür einsetzen, sein Reich zu verbreiten, werden wir eine Erfüllung erleben, die uns viel mehr schenkt als jedes Glück, das wir finden könnten.
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Autor: Rebekka Schmidt / Johannes Hartl
Quelle: Livenet / Gebetshaus Augsburg