Bibel lesen? Na klar!
Wie Bibellesen Freude macht
Wer in die Grundschule geht, kommt um Lesen, Schreiben und Rechnen nicht herum. Und wer regelmässig eine Kirche oder Gemeinde besucht, der kommt um die Bibel nicht herum. Doch obwohl die Bibel das am weitesten verbreitete Buch der Welt ist, ist sie nicht unbedingt das meistgelesene. Warum eigentlich?
Wer noch nie freiwillig in einem Buch gelesen hat, für den stellt das Bibellesen eine echte Hürde dar. Denn die Bibel ist mehr als ein dickes Buch: Sie ist eine ganze Bibliothek zwischen zwei Buchdeckeln. Doch auch die anderen lesen in den seltensten Fällen so regelmässig im Buch der Bücher, wie «man eigentlich sollte». Hören Sie den kritischen Unterton? Mit diesem im Ohr und einem schlechten Gewissen belastet, entschliessen sich Christen immer wieder: «Morgen fange ich aber bestimmt damit an …» und hören in der Regel genauso schnell wieder auf.
Begegnung mit Jesus und dem Leben
Der US-Pastor Shane Pruitt vermutet, dass viele Christen nicht in der Bibel lesen, weil sie sich ihr Bild von Jesus lieber selbst zusammenstückeln möchten. Solche Gedanken mögen für manche Menschen eine Rolle spielen, doch für die Mehrheit der Christen? Wohl eher nicht. Viele motiviert es sogar, hier (und eigentlich nur hier!) Jesus Christus zu begegnen. Mitzuerleben, was er tut, zu hören, was er sagt, und zu wissen, was er denkt. Darüber hinaus zeigt Jesus bei den damaligen Heiligen Schriften, unserem Alten Testament, dass wir ihn darin sehen und leben finden: «Ihr durchforscht die Heilige Schrift, weil ihr meint, in ihr das ewige Leben zu finden. Und tatsächlich weist gerade sie auf mich hin» (Johannes, Kapitel 5, Vers 39).
Mit der Übersetzung fängt's an
Bibellesen, das Freude macht, beginnt damit, dass Sie sich eine Übersetzung heraussuchen, die zu Ihnen «passt». Lesen Sie zum Beispiel auf der Webseite bibleserver.com einmal in verschiedene Übersetzungen hinein. Wenn Sie eine gefunden haben, deren Sprache sie mögen, dann besorgen Sie sich diese Übersetzung. Keine Angst: Obwohl manche Christen auf ihre Lieblingsübersetzung schwören, gibt es keine schlechte. Schlecht wäre es nur, eine zu wählen, die Sie nicht aufschlagen. Wenn Sie übrigens zu den Nichtlesern gehören, können Sie stattdessen zu einer Hörbibel greifen. Sie können sich die Bibel nämlich auch vorlesen lassen.
Die Zeitfrage
Manche Christen träumen seit Jahren davon, die Bibel einmal durchzulesen, schaffen es aber nie. Gleichzeitig lesen sie einen dicken Roman nach dem anderen. Das Geheimnis ist, dass Sie sich entsprechend Zeit einräumen. Und zwar nicht unbedingt jeden Morgen vor dem Aufstehen eine halbe Stunde – was für den einen sehr hilfreich ist, bedeutet für den anderen oft eine sehr stille Stille Zeit. Nehmen Sie sich so Zeit, wie es zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt: morgens früh, in der Mittagspause, abends oder gar nicht täglich, sondern stattdessen jeden Mittwochabend. Sicher finden Sie einen geeigneten Zeitraum. Nur eins funktioniert selten: erst alles andere erledigen, was am Tage so anfällt, und hoffen, dass am Schluss noch Zeit fürs Bibellesen übrig bleibt.
Mal was Neues probieren
Zu einem freudvolleren Bibellesen gibt es noch viele weitere Ideen. Dazu gehört auch die Art und Weise, wie Sie in der Bibel lesen. Zahlreiche Christen lesen täglich einen kurzen Abschnitt von einigen Versen, die sogenannte Tageslese. Das kann hilfreich sein, aber auf Dauer auch sehr ermüdend. Bei einem Krimi hören Sie doch auch nicht nach zehn Sätzen auf, um erst am nächsten Tag weiterzulesen. Experimentieren Sie. Lesen Sie nur einen einzigen Vers und denken Sie intensiv darüber nach. Lesen Sie ein biblisches Buch am Stück durch; Sie werden staunen, welchen Überblick Sie dadurch bekommen. Lesen Sie einen Abschnitt laut, vielleicht sogar für einen Zuhörer.
Dranbleiben? Pausieren!
Jeder Leser kennt die Zeiten, wo er einfach nicht lesen mag. Solche Zeiten kommen auch beim Bibellesen. Wie gehen Sie damit um? Sie können sich durchbeissen und dranbleiben und damit rechnen, dass die Freude beim Lesen einfach wiederkommt. Genau das geschieht auch manchmal. Sie können sich aber auch eine Pause beim Bibellesen gönnen und nach einer Auszeit wieder mit neuem Elan einsteigen. Bibellesen ist keine magische Handlung, die über die Qualität Ihrer Tage entscheidet. Verkrampfen Sie sich nicht. Und wenn Sie möchten, dann schenken Sie sich ein Glas Wein ein, zünden eine Kerze an, nehmen Ihre Bibel in die Hand und geniessen das Lesen darin. Viel Freude!
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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet