100'000 Gratisoperationen
Mercy Ships: «Vermächtnis der Hoffnung und Heilung»
Die christliche Organisation «Mercy Ships» sendet «schwimmende Spitäler» in Länder mit schlechter Gesundheitsversorgung. Am 21. Mai feierte sie auf der «Africa Mercy» die hunderttausendste Gratisoperation. Geschätzte 5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicherer, erschwinglicher und zeitnaher Chirurgie. Vor allem im Afrika südlich der Sahara können 93% der Menschen nicht die Operationen bekommen, die sie nötig hätten. Darum sendet die christliche Non-Profit-Organisation ihr Schiff «Africa Mercy», besetzt mit Freiwilligen, in die Länder Afrikas, die sie am meisten brauchen. Das Schiff ist das grösste private Spitalschiff der Welt.Schulung und Entwicklung
Neben Gratis-Operationen schulen und mentoren die Chirurgen auf der «Africa Mercy» auch örtliches Medizinpersonal und bewirken so «eine bedeutsame Veänderung lange nachdem das Schiff wieder abgefahren ist», wie die Organisation festhält.
Mercy Ships baut auch Beziehungen zu den nationalen Regierungen und den Gesundheitsministerien auf; damit werden nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse von Patienten erfüllt, sondern das Gesundheitssystem eines Landes wird verbessert und verändert, wo nötig und wo möglich. «Unser Operationsprogramm verändert völlig den Lebenslauf unserer Patienten. Wir bilden Partnerschaften mit afrikanischen Ländern und bauen so gemeinsam ein starkes Vermächtnis der Hoffnung und Heilung auf, das zur allgemeinen Entwicklung von West-und Zentralafrika beiträgt», sagt CEO Donovan Palmer.
Multinationales Team von Freiwilligen
Am 21. Mai wurde auf der «Africa Mercy» die hunderttausendsten Gratisoperation vollzogen. Eine Mutter war mit ihrer sieben Monate alten Tochter fast 200 Meilen gereist, die eine Hasenscharten-Operation auf dem Schiff erhielt. «Aissatas neues Lächeln nach ihrer Operation ist ein Bild der Hoffnung und Heilung, die wir tausenden von Menschen in Afrika bringen können, die sonst keinen Zugang zu einer Operation hätten», hielt der Gründer von Mercy Ships, Don Stephens, fest. Seitdem das Schiff im August 2018 in Guinea anlegte, wurden über 2'100 Operationen durchgeführt. «Wir haben mit einem multinationalen Team von Krankenschwestern aus Korea, Neuseeland und Australien gearbeitet. Es ist so inspirierend, dass sie alle mit dem gleichen Ziel arbeiten» sagte Dr. Rachel Pollard, Anästhesistin aus Oxford und eine von 400 Freiwilligen, die auf der «Mercy Africa» arbeiten.Über 40 Jahre im Einsatz
Mercy Ships wurde 1978 in Lausanne von Don und Deyon Stephens gegründet. Ihre Motivation: «Wenn die Menschen nicht ins Spital gehen können, muss das Spital zu den Menschen kommen.» Seit der Gründung sind ihre Schiffe entlang der afrikanischen Küste in mehr als 70 Ländern im Einsatz und haben medizinische und humanitäre Leistungen im Wert von über einer Milliarde Schweizer Franken erbracht. Sie haben über 2,5 Millionen Kindern und Erwachsenen zu einem besseren Leben verholfen.
Mercy Ships ist jeweils 10 Monate an einem Ort installiert. Vor dem Eintreffen startet das Hilfswerk im Radio, mit Plakaten, auf Social Media sowie mit der Unterstützung lokaler Behörden und Institutionen einen Patientenaufruf im entsprechenden Land. Potenzielle Patienten haben dann die Möglichkeit, mit ihrem Leiden das medizinische Personal aufzusuchen.
Auf die Frage, ob Menschen religiös beeinflusst würden, antwortet Gründer Don Stephens einfach: «Wir folgen einfach in den Fusstritten von Jesus. Mit dem hat keiner Probleme. Bei uns wird jeder Mensch gratis behandelt, egal aus welcher Religion und welchem Hintergrund er kommt.»
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Evangelical Focus / Mercy Ships