Erfolgreiche Hilfsaktion

Mercy Ships behandelte mehr als 15'000 Menschen in Madagaskar

Nach zwei aufeinander folgenden Einsätzen in Madagaskar hat die Africa Mercy, das Spitalschiff der Hilfsorganisation Mercy Ships am 7. Juni den Hafen von Tamatave verlassen. Mit insgesamt 2'899 durchgeführten chirurgischen Eingriffen, 1'987 ausgebildeten medizinischen Fachkräften und 12'688 Zahnpflegepatienten wurde das Engagement von Mercy Ships vom Präsidenten, vom Gesundheitsminister und von den madagassischen Medien verdankt.

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Die «Africa Mercy» ist heute das grösste private Krankenhausschiff das die Weltmeere durchkreuzt
«Mercy Ships hat seit 2014 in Madagaskar Grosses bewirkt und vielen Menschen neue Hoffnung gebracht» schreiben die Veranstalter. Die Zahlen sprechen für sich: 2'581 Patienten erhielten einen kostenlosen chirurgischen Eingriff, unter anderem in Kiefer- und Gesichtschirurgie (724 Patienten), orthopädischer Chirurgie (147 Patienten) oder plastischer Chirurgie (102 Patienten). Die ehrenamtlichen Zahnärzte, die für Mercy Ships arbeiten, haben 12'688 Menschen behandelt.

Besuch der madagassischen Behörden

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Medizinische Hilfe und liebevolle Zuwendung bekommen die Menschen auf der Africa Mercy.
Vor der Abfahrt des Spitalschiffes besuchten der Staatspräsident und der Gesundheitsminister das örtliche Krankenhaus in Tamatave, welches Mercy Ships renoviert hat: Operationssäle wurden dank Spenden komplett erneuert und neu eingerichtet. Beide zeigten grosse Dankbarkeit für die geleistete Arbeit.

Der Gesundheitsminister betonte die wichtige Unterstützung von «Mercy Ships» für das Gesundheitssystem des Landes, vor allem in den Bereichen der Gynäkologie, Ophthalmologie und Chirurgie. Er fügte hinzu: «Die NGO hat einen Schwerpunkt bei der Ausbildung unseres medizinischen Personals gelegt, indem Erfahrungen und Wissen in der Praxis der operativen Chirurgie weitervermittelt wurden. Damit können wir die medizinische und chirurgische Versorgung für die gesamte Bevölkerung weiterhin verbessern, selbst nach der Abfahrt des Spitalschiffes von Mercy Ships.» Der Gesundheitsminister von Madagaskar lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Mercy Ships und den lokalen Gesundheitsbehörden.

Madagaskar zwischen Armut und Hoffnung

Die Bedürfnisse in Madagaskar bleiben aber beträchtlich. 40% der Bevölkerung lebt weit entfernt von medizinischen Einrichtungen. Die Folgen sind dramatisch: 16'000 Neugeborene sterben jedes Jahr im ersten Lebensmonat, 24% der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sterben bei oder nach der Geburt ihres Kindes und 98% der Personen zwischen 35 und 44 Jahren leiden unter Zahnbeschwerden.

Mercy Ships hat dafür gesorgt, dass sich die Arbeit im Land auch nach der Abfahrt der Africa Mercy weiterentwickelt. Teil dieses Zieles sind die vielen ausgebildeten medizinischen Fachleute; dazu zählen auch das renovierte Spital und seine funktionsfähigen Operationssäle und eine gynäkologische Klinik. Zusätzlich geben 94 ausgebildete Landwirte ihre Kenntnisse weiter und können somit eine nachhaltige Landwirtschaft und eine sichere Ernährung garantieren.

Nächster Einsatz in Benin

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Elvie ist glücklich, weil ihr durch eine Operation sehr geholfen wurde.
Ab August kehrt die Africa Mercy nach Westafrika zurück, um bis Juni 2017 einen Einsatz in Benin durchzuführen. 2014 konnte das Spitalschiff wegen eines Ebola-Ausbruchs nicht planmässig nach Benin fahren.

Zuvor macht das Schiff einen technischen Zwischenhalt in Durban (Südafrika). Verschiedene Teams von ehrenamtlichen Elektrikern, Malern, Sanitärinstallateuren, Schreinern und anderen Arbeitern werden an Bord verschiedene Reparaturen und Renovierungen durchführen, um die Langlebigkeit des Schiffes zu gewährleisten.

Mercy Ships hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Spitalschiffen kostenlose, erstklassige Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern auch jenen zugänglich zu machen, die sich diese nicht leisten könnten. Mercy Ships wurde 1978 in Lausanne von Don und Deyon Stephens gegründet und ist seither in mehr als 70 Ländern im Einsatz gewesen, hat medizinische und humanitäre Leistungen im Wert von über einer Milliarde Schweizer Franken erbracht und dadurch über 2,5 Millionen Kindern und Erwachsenen zu einem besseren Leben verholfen. Jedes Jahr engagieren sich mehr als 1'600 ehrenamtliche Mitarbeitende aus mehr als 40 Nationen für Mercy Ships. Fachleute wie Chirurgen, Zahnärzte, Pflegefachleute, Ausbildner im Gesundheitswesen, Lehrer, Köche, Seeleute, Ingenieure und Landwirtschaftsexperten stellen ihre Zeit und ihr Können unentgeltlich zur Verfügung. Weltweit haben 5 Milliarden Menschen keinen geeigneten Zugang zu einer chirurgischen Versorgung.

Zur Webseite:
Hilfsorganisation Mercy Ships

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Datum: 15.07.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / mercyships.ch

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