Zeichen für Ökumene
Höchster Reformierter predigt über Ostern in katholischer Kirche
Zum 500-Jahr-Gedenken an die Reformation wird der Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes auch als Prediger ein ökumenisches Zeichen setzen: Er hält zu Ostern einen sechsteiligen Predigtzyklus in der katholischen Dreifaltigkeitskirche in Bern.
Reformierte Predigt – ökumenisches Juwel
Die erste Predigt wird Locher bereits am Aschermittwoch, 1. März, halten. Ab Palmsonntag finden sodann bis Ostersonntag fünf weitere Predigten statt, in denen der SEK-Ratspräsident «das Geheimnis von Tod und Auferstehung vor Augen führen» will. Er freue sich, Passionszeit und Ostern für einmal ökumenisch zu feiern, wird Locher zitiert.
Die reformierte Predigtkultur sei ein ökumenisches Juwel. «Damit überwinden wir Konfessionsgrenzen. Am höchsten Fest der Christenheit feiern wir alle dasselbe», so Gottfried Locher. Für den engagierten Ratspräsidenten ist auch klar, dass die Kirchen heute mehr verbinde als trenne. Die Gottesdienste richten sich denn auch bewusst an Christinnen und Christen aller Konfessionen.
Freude bei den Katholiken
Der prominente Gastprediger hat laut Mitteilung auch für die katholische Pfarrei grosse Bedeutung. Christian Schaller, Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche, sagt mit Blick auf diese Ostertage: «Unsere gemeinsame Osterzeit dient der Heilung der Wunden, drückt unsere Dankbarkeit für das Erreichte aus und fordert uns heraus, gemeinsam weitere Schritte zu tun.»
Die «Dreif», wie die Kirche und Pfarrei in Bern genannt werden, ist laut Schaller die älteste katholische Pfarrei in der Schweiz auf reformiertem Gebiet. In Bern fänden sich «auf beiden Seiten die Pioniere der Ökumene».
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Quelle: ideaSpektrum Schweiz