Eine Annäherung

Kann die katholische Kirche etwas von Freikirchen lernen?

Das katholische Nachrichtenportal kath.ch hat ein Experiment gewagt: Es schickte einen überzeugten Katholiken am 15. Mai 2015 nach Zürich an die ICF-Konferenz – und zwar mit der Frage, was man voneinander lernen könnte.

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Martin Iten, Gastreporter von kath.ch, im Gespräch mit Nicolas Legler vom ICF.
Martin Iten bezeichnet sich im Video, das von kath.ch auf Youtube gestellt wurde, als «bewusster und überzeugter Katholik seit vielen Jahren». Er sei angefragt worden, ob er ins Hallenstadion an die Konferenz der freikirchlichen Gemeinschaft «International Christian Fellowship» gehen könnte, um einen Einblick zu geben.

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ICF-Mediensprecher Nicolas Legler
Verhältnis ICF und katholische Kirche

Leo Bigger, der Leiter von ICF Zürich und der ganzen ICF-Bewegung, wuchs selbst in einem katholischen Elternhaus auf. Wie Mediensprecher Nicolas Legler im kath.ch-Video erklärt, hatte Leo Bigger mit 18 Jahren ein starkes Erlebnis mit Jesus. Er merkte allerdings, dass er seine Freunde für diese Art Kirche nicht begeistern konnte. So fragte er sich, wie Kirche sein müsste, damit er seine Freunde mitnehmen könnte. So sei die Idee entstanden, die Botschaft in eine andere Form zu bringen. Dazu Nicolas Legler: «Die Art und Weise, wie es ausgedrückt wird, ist total anders. Aber das Fundament ist im ICF wie in der katholischen Kirche Jesus Christus.»

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Matthias Spiess
Im Video von kath.ch befragt der Reporter Martin Iten auch Matthias Spiess von der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA. Dieser betont, dass er ein wohlwollendes Miteinander unter den Christen erlebe – auch gegenüber ICF. ICF stehe, zumindest in der Wahrnehmung der Christen, nicht mehr so am Rand wie in den ersten Jahren nach der Gründung. Angesprochen auf den grössten Unterschied von ICF zur römisch-katholischen Kirche, sagt der SEA-Generalsekretär: «Das allgemeine Priestertum ist wohl die grösste Differenz zwischen Freikirchen und der katholischen Kirche. Auch ICF glaubt, dass jeder, der den Geist Gottes erhalten hat, dies auch weitergeben kann. Das geistliche Leben – zum Beispiel beim Feiern des Abendmahls – geht über das hinaus, was vom Katholischen her möglich ist.»

Was kann man voneinander lernen?

Zum Schluss der siebenminütigen Reportage kommt Martin Iten auf die Kernfrage, was man nun voneinander lernen könnte. ICF-Geschäftsführer Nicolas Legler auf die Frage, was ICF von der katholischen Kirche lernen könnte: «Wir sind sehr aktiv und laut. Manchmal könnten wir lernen, auch mal ruhig zu sein und zu erkennen, dass Gott gross ist. Ehrfurcht vor Gott ist das Stichwort; das finde ich bereichernd, wenn ich in eine andere Kirche gehe.»

Und welches Fazit zieht der Reporter Martin Iten selbst? Er betont in seinem abschliessenden Statement, dass er dankbar sei, dass Papst Franziskus selbst auch Beziehungen zu Leuten aus evangelikalen Kreisen pflege. Und weiter sagt er: «Es kann eine Inspiration sein für alle Katholiken, wenn man auch Beziehungen pflegt zu Menschen, die aus Freikirchen kommen.»

Reportage auf kath.ch über das ICF:

Zum Thema:
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Dr. Schirrmacher an ICF Conference: «Einige werden wohl ihre muslimischen Nachbarn einladen»
Schweizer Religionsgemeinschaften: Der Erfolg der Freikirchen
Tages-Anzeiger: «Darum sind Freikirchen erfolgreich»

Datum: 26.05.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / kath.ch

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