«Nicht den Sauhund füttern!»
Mann glaubt – wie geht das konkret?
Jeder Mann kennt ihn: Den inneren Schweinehund, der einem immer wieder zu schaffen macht. Blockaden, Ängste, Süchte und falsche Gottesbilder bremsen das Glaubensleben. Andreas «Boppi» Boppart gab auf dem Männertag 2015 von Chrischona Schweiz tierisch guten Rat.
«Boppi» empfahl den rund 350 Männern, weniger Energie auf den Sauhund zu verwenden. Stattdessen sollten sie ihre eigene Spiritualität ehrlich ausleben und damit «den Adler füttern», der einen näher zu Jesus bringt.
«Wir sind alle Heuchler!»
«Heuchler!» stand in grossen Lettern an der Leinwand in der Arche Winterthur. Andreas Boppart, Missionsleiter bei Campus für Christus Schweiz, fasste damit die Ergebnisse einer Umfrage zusammen, die er mit den Teilnehmern des Männertags durchgeführt hatte. Die meisten Männer gestanden ein, dass sie sich manchmal in der Nachfolge Jesu blockiert fühlen. Oder dass es Dinge in ihrem Leben gibt, die sie nicht auf der Leinwand veröffentlicht sehen wollen.
«Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Unter ihnen bin ich selbst der Schlimmste», schreibt Paulus in 1. Timotheus, Kapitel 1, Vers 15. Das gelte auch für uns Christen heute: «Wir sind alle Heuchler, doch Jesus wohnt in uns und will uns frei von Sünde machen», erklärte Andreas Boppart.
Plädoyer für mehr Gnade
Mit seiner fröhlichen und gleichzeitig demütigen Art gewann der Referent die Männer schnell als aufmerksame Zuhörer. Die Tipps für den inneren Kampf sprudelten nur so aus ihm heraus. So sei es keine gute Strategie, ständig den inneren Schweinehund zu bekämpfen. Manche Schwierigkeiten werden das ganze Leben lang bleiben. Besser sei es, auf das zu schauen, was Jesus im eigenen Leben schon getan hat. Das würde sich auch positiv auf die Gemeinden auswirken: «Ich plädiere für mehr Gnade: Die Kirche sollte Sünder einladen, zu kommen», wünschte sich Andreas Boppart.
Entdecke deine eigene Spiritualität
«Lebt als Kinder des Lichts!» (Epheser, Kapitel 5, Vers 8), empfahl der Referent den Männern. Das bedeute, ehrlich vor Gott zu werden, immer wieder Vergebung zu erbitten und sich diese auch zuzugestehen. Die eigene Spiritualität helfe einem dabei. Es gelte, die Beziehung zu Gott zu entdecken, die einen fröhlich macht und wobei man Gott erlebt. Das kann ganz verschieden aussehen: So berichteten Chrischona-Männer, wie sie ihre Beziehung zu Jesus gestalten. Insgesamt stellten sie neun Stile von Spiritualität vor – von asketisch bis sinnlich. Hintergrund waren die Thesen von Christian A. Schwarz aus seinem Buch «Die 3 Farben deiner Spiritualität».
«Ich will mir die Freiheit nehmen, ich zu sein!»
Viele Teilnehmer wurden durch die Inhalte und die Gemeinschaft des Chrischona-Männertags ermutigt. «Ich will mir die Freiheit nehmen, ich zu sein», erklärte ein Teilnehmer im Anschluss. Einem anderen ist ein Satz im Gedächtnis geblieben: «Wir sollen die Sünde hassen und nicht uns selbst.» Auch über ihre Gewohnheiten und persönliche Spiritualität dachten die Teilnehmer neu nach. Die Freiheit in den unterschiedlichen Stilen wurde vielen von ihnen deutlich. Und was ist mit dem inneren Schweinehund? Der ist immer noch da, aber er kläfft bedeutend leiser.
Der nächste Männertag von Chrischona Schweiz findet am 16. Januar 2016 statt. Die Mitschnitte des Männertags 2015 können unter www.männertag.ch heruntergeladen werden.
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Autor: Markus Dörr
Quelle: Chrischona International