Gründonnerstag miterleben
Die Theateraktion «Mahl ganz anders»
Da Vincis «Das letzte Abendmahl» ist eines der bekanntesten Kunstwerke überhaupt. Grund genug für Christen, es live auf der Strasse nachzustellen und an «den Tisch des Herrn» einzuladen.Die Aktion
Dreizehn Personen laufen langsam miteinander durch die Fussgängerzone einer Stadt. Sie halten an, bauen einen grossen Klapptisch auf und decken ihn festlich. Dann setzen sie sich dahinter, essen, trinken und unterhalten sich. Schliesslich «frieren sie ein» und verwandeln sich damit in das berühmte Fresko von Leonardo da Vinci, «Das letzte Abendmahl». Irgendwann wirft Judas dann seinen Geldbeutel auf den Tisch und verlässt die Szene. Danach zieht die Gruppe weiter und spielt dasselbe ein paar Strassenecken weiter noch einmal.
Immer an Gründonnerstag
«Mahl ganz anders» nennt Frank Muchlinsky sein Theaterprojekt. Seit einigen Jahren wird es regelmässig in einer Grossstadt aufgeführt und zwar an Gründonnerstag, dem Tag, an dem Jesus mit seinen Jüngern das letzte Mahl gefeiert haben soll. Die Idee dahinter ist, Menschen in ihrer Umgebung die Osterbotschaft nahezubringen – unaufdringlich, aber so, dass sie im Kopf bleibt. Muchlinsky begann bereits 2011 damit und war seitdem in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und anderen Orten unterwegs. Seit 2015 begleitet evangelisch.de das Projekt digital.Während der Covid-Beschränkungen fand die Aktion einmal online und einmal als Ein-Mann-Drama statt, doch dieses Jahr ist es endlich wieder so weit: «Mahl ganz anders» wird in Braunschweig an neun Orten gespielt werden. Die Spielorte und -zeiten stehen auf der Webseite des Projektes. Zum Abschluss lädt das Team der Aufführenden alle Interessierten zu einem echten Abendmahlsgottesdienst in die Braunschweiger Michaeliskirche ein.
Resonanzen
Vor Ort sind Passanten immer wieder verblüfft und erstaunt. Unter den Kommentaren auf der Webseite finden sich Ablehnung («Abendmahl ist doch so was Heiliges in der Kirche … was soll das auf der Strasse?») genauso wie Lob («Die Bilder haben einen unglaublichen Eindruck bei mir hinterlassen»).
Zum Thema:Der Zauber von Live-Events: Livenet-Talk: «Theater lebt vom Dialog mit dem Publikum»
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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet