Diskussion um Corona
Polizist geht mit christlichen Aussagen viral
Der Chef der Polizeiinspektion Worms diskutierte am Wochenende couragiert mit Corona-Demonstranten. Er erklärte ihnen, wie Jesus gehandelt hätte. Ein Video davon ging viral.
Ein Polizist diskutierte am Rande der Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag von Martin Luthers Auftritt vor dem Reichstag in Worms am vergangenen Wochenende mit Corona-Demonstranten. Um diese auf die Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften aufmerksam zu machen, zitierte er aus der Bibel und verwies auf Jesus. «Sie haben ein Recht zu demonstrieren, andere haben ein Recht auf Leben», erklärte der Chef der Polizeiinspektion Worms, Thomas Lebkücher. Zudem bat er die Gruppe, an das christliche Gebot der Nächstenliebe zu denken.
Von Nächstenliebe geprägt
Als ein Mann nachfragte, ob Jesus heute auch einen Mund-Nasen-Schutz tragen und eine Corona-Impfung empfehlen würde, antwortete der Polizist: «Der würde sagen: Betet so, dass ihr keinem anderen schadet.» Jesus habe im Garten Gethsemane bei seiner eigenen Verhaftung einem Soldaten das Ohr wieder geheilt, das sein Jünger Petrus diesem abgeschlagen hatte.
«Weil er davon geprägt war, den Nächsten mehr zu lieben als sich selbst. Das ist das fundamentale Gebot, und wenn wir uns alle daran halten, haben wir kein Problem», sagte der Beamte. Allein auf der Videoplattform YouTube wurde das Video mit den Aussagen des Polizisten bislang mehr als 500'000 Mal angesehen und tausendfach geteilt. Auch viele überregionale Medien wie der Stern oder die Bild-Zeitung hatten über den Vorfall berichtet.
«Nicht übermässig bibelfest»
Im Gespräch mit dem evangelischen Pressedienst bezeichnet sich Lebkücher selbst als nicht übermässig bibelfest. Als Heranwachsender sei er Ministrant in der katholischen Kirche gewesen. Aus dieser Zeit sei ihm die Verhaftung Jesu im Garten Gethsemane im Gedächtnis geblieben und ihm an diesem Sonntag wieder spontan eingefallen.
Petrus sei, als er sich vor Jesus stellte, als Schutzmann aufgetreten. Die Bibelstelle zeige, dass auch ein Schutzmann sehen musste, dass die zentrale Botschaft Jesu, die Nächstenliebe, stärker sei als körperliche Gewalt.
Anzeige nicht mehr nötig
Er glaube nicht, dass er mit seiner Botschaft durchgedrungen sei und ein Umdenken angestossen habe. «Aber sie haben wenigstens ihr Verhalten dahingehend angepasst, dass sie nicht mehr gesungen haben und wir in der Folge auch keine Anzeige vorlegen mussten», zitiert der epd aus einer Mitteilung der Pressestelle der Polizei.
Die Feierlichkeiten zu 500 Jahre Wormser Reichstag vom 16. bis 18. April konnten aufgrund der hohen Infektionszahlen nur digital stattfinden. Einige Gegner der Corona-Politik hatten sich trotz gerichtlichem Verbot vor Ort versammelt – teilweise ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand.
Hier können Sie sich das Video ansehen.
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Autor: Johannes Blöcher-Weil
Quelle: PRO Medienmagazin