Showmaster Harald Schmidt
«Kirche ist Konstante in meinem Leben»
Der Entertainer Harald Schmidt geht zum Beten immer wieder in leere Kirchen. Seine Kindheit war religiös geprägt und seinen Bezug zur Kirche habe er niemals verloren, erklärte der 62-Jährige in einem aktuellen Interview.Wenn der Entertainer und Moderator Harald Schmidt beten möchte, zieht er sich gern in leere Kirchen zurück. Sein Lieblingsgebet sei das «Vater unser», sagte der Schauspieler in einem Interview des Mannheimer Morgen.
Schmidt erklärte, dass er eigentlich Priester werden wollte. Mit einem Handtuch über den Schultern und Oblaten in der Hand übte er sich früh im Predigen und Abendmahl austeilen. Zum Pfarrer habe es wegen der «Weiber» nicht gereicht, erklärte er in einem früheren Interview des Domradios. Er wisse mittlerweile, dass seine Bühnenerfahrungen in der Gemeinde die Basis für seinen jetzigen Beruf waren.
«Die Kirche zerlegt sich sehr solide selbst»
Der Showmaster erlebte eine religiös geprägte Kindheit und war Messdiener. Heute wie damals besuche er regelmässig Gottesdienste im In- und Ausland, wie etwa bei den Dreharbeiten zu «Das Traumschiff». Den Bezug zur Kirche habe der 62-Jährige nie verloren, erklärte er weiter in dem Gespräch mit dem Mannheimer Morgen. Die Kirche sei in seinem Leben eine Konstante, auch wenn er gewisse Vorbehalte gegen die Amtskirche habe.
Mit Blick auf den Missbrauchsskandal sagte er der Zeitung: «Die Kirche zerlegt sich sehr solide selbst.» Die Bischofskonferenz gehe das Thema «desaströs» an. Die Gründe dafür verstehe er nicht. Die Kirche könne nicht sagen: «Wir gehören nicht zum Rechtsstaat, entschuldigen uns aber, schämen uns und singen 'Maria, meine Königin'!» Das führe dazu, dass die Kirchen leer seien.
Predigt-Dialog mit Jesuitenpater
Gerne würde Schmidt einmal den emeritierten Papst Benedikt XVI. treffen: «Ich würde ihn einfach reden lassen. Was er liest, wie er seinen Tag verbringt, was er schreibt – das würde mich echt mal interessieren.»
Schmidt war am Sonntag in der Mannheimer Jesuitenkirche und trat dort mit dem Jesuitenpater Werner Holter in einen Predigtdialog über Gott und die Welt. Damit wollten sie eine Marketing-Strategie für die Kirche entwerfen. Zudem ist geplant, dass der Entertainer am 26. Oktober im Speyerer Dom im Orgel-Zyklus des tschechischen Komponisten Petr Eben Texte aus dem biblischen Buch Hiob liest.
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Autor: Martina Blatt
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de