Christliches Hip-Hop-Duo
«O'Bros»: «Wir haben sogar Morddrohungen erhalten»
Dass es in der nicht gerade zimperlichen deutschen Hip-Hop-Szene eine Herausforderung ist, als christliche Rapper zu bestehen, hat Alexander von den «O'Bros» stern.de erzählt.Der Sänger Alexander der christlichen Hip-Hop-Gruppe «O'Bros» hat der Nachrichtenseite stern.de ein Interview gegeben. Darin erzählt der 21-Jährige, dass die Menschen nicht nur positiv auf ihre Musik reagieren. Nach einem viral gegangenen Video hätten er und sein 22-jähriger Bruder Maximilian aufgrund ihrer Botschaft auch viele Beleidigungen und sogar Morddrohungen erhalten. «Wenn man mit einer Message wie unserer ankommt, muss man halt davon ausgehen, dass sich einige Leute auf den Schlips getreten fühlen», sagte Alexander über die nicht zimperliche deutsche Hip-Hop-Szene.
Junge Christen ermutigen
Auf einen missionarischen Antrieb angesprochen, sagte er: «Das wird einem ja oft unterstellt. Oder dass man sich von der Kirche vor den Karren spannen lässt, um dem Ganzen ein cooles Image zu verpassen. Aber das ist nicht unser Ziel.» Die Musik der «O'Bros» soll dagegen «junge Christen ermutigen und ihnen sagen, dass sie sich nicht für ihren Glauben schämen müssen». Alexander erzählte von jungen Christen, die er persönlich kennt und die nicht offen zu ihrem Glauben stehen. Die wollen sie ermutigen.
Annahme, Toleranz und Nächstenliebe
Der Sänger aus München stellte klar, dass die «O'Bros» für den Glauben und nicht für die Kirche stehen. «Die Kirche ist auch nur eine menschliche Institution, und ihre Vertreter machen genau so viele Fehler wie alle anderen Menschen auch», sagte er. Nach Möglichkeiten gefragt, wie die Kirche den christlichen Glauben für junge Menschen interessant machen kann, antwortete er: «Wir müssen wieder zurück zu unseren Wurzeln und Werten kommen. Annahme, Toleranz und Nächstenliebe sind die eigentlichen Werte, auf denen das Menschenbild des Christentums fundiert, und diese sind absolut zukunftsfähig.» Er finde es schade, wenn sich manche Christen hinsichtlich der Wertschätzung oder Nächstenliebe Nachhilfe von der Gesellschaft geben lassen müssten.
Das Interview wurde unter der Stern-Marke Neon veröffentlicht. Das monatliche Magazin hat als Kernzielgruppe 20- bis 35-Jährige, wurde aber am 18. Juni 2018 als Print-Ausgabe eingestellt. Neon lebt jedoch als Online-Publikation unter der Dachmarke stern.de weiter.
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Autor: Michael Müller
Quelle: PRO Medienmagazin / www.pro-medienmagazin.de