Samuel Rösch im Interview
«The Voice»-Gewinner: «Glaube gibt mir Rückhalt und Orientierung»
Mit seinem Sieg bei der ProSieben-Sendung «The
Voice of Germany» hat der 24-jährige Gewinner Samuel Rösch einen
Management-Vertrag bekommen. Der Student der Religionspädagogik geht
jetzt auf Tour und wird sich irgendwann entscheiden müssen, ob er
Musiker oder Religionslehrer werden möchte.Glückwunsch zum Sieg bei «The Voice of Germany». Wie soll es nun Ihnen beruflich weitergehen?
Samuel
Rösch: Ich studiere ja Religionspädagogik, das heisst, ich möchte
Religionslehrer werden für die Oberschule und das Gymnasium bis Klasse
10. Aber ich habe jetzt erstmal ein Urlaubssemester beantragt und werde
mich mehr der Musik zuwenden. Für den Sieg bei «The Voice of Germany»
habe ich ein Management bekommen, einige erste Konzerttermine stehen
schon. Ein grosser Wunsch von mir wäre es, nächstes Jahr auch ein eigenes
Album rauszubringen. Wir werden sehen.
Und das Ziel, Religionslehrer zu werden, haben Sie noch nicht aus den Augen verloren?
Nein.
Mittel- bis langfristig ist das weiter mein Ziel. Das kommt ein
bisschen darauf an, wie es mit der Musik läuft. Den Bachelor habe ich
schon, in der Grundschule könnte ich also schon Religionsunterricht
geben. Für die Sekundarstufe eins und die Oberstufe bräuchte ich noch
den Master.
Wie sind Sie zum Glauben gekommen?
Ich
bin klassisch christlich aufgewachsen, meine Eltern sind in der
Landeskirche sehr aktiv. Meine Mutter ist Küsterin und Haushälterin
eines christlichen Freizeitheims. Mein Vater ist auch sehr in der Kirche
aktiv, er singt im Kirchenchor mit. Daher war der Weg für mich schon
klar. Ich habe dennoch in meiner Jugendzeit in einem Jugendcamp noch mal
ein lebendiges und eigenständiges Ja zu Jesus gefunden.
Was ist Ihnen am Glauben wichtig?
Für
mich ist er eine Lebensgrundlage. Ich finde es unglaublich wertvoll,
auf die Fragen «Wo komme ich her?» und «Wo gehe ich hin?» eine Antwort
zu haben. Und auch in Lebenskrisen gibt er mir Halt und Orientierung.
Vor zwei Jahren bin ich ganz plötzlich Diabetiker geworden. Da ist der
Glaube eine Stärkung und ein Rückhalt, weil ich nicht auf mich allein
gestellt bin, sondern ich weiss, dass ich in Gottes Händen bin, und er
führt mich.
In welche Gemeinde gehen Sie?
Im
Moment bin ich Mitglied in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche
Sachsen, dort bin ich auch ab und zu im Gottesdienst. In letzter Zeit
war mir das aber wenig möglich, weil ich ständig unterwegs war. Da
schaue ich viele andere Gemeinden an.
Sie haben ja auch eine eigene Band – «Paperclip». Soll es damit weitergehen?
Wir
sind mit «Paperclip» seit sechs Jahren aktiv, und ja, es soll
weitergehen, wenn es nach mir geht. Wir werden auf jeden Fall nächstes
Jahr wieder Konzerte geben. Das ist mir nach wie vor ein
Herzensanliegen.
Was steht jetzt in der unmittelbaren Zukunft nach dem Sieg bei «The Voice of Germany» an?
Mit
sechs Sängern – vier Finalisten und zwei aus dem Halbfinale der Sendung
– sind wir jetzt auf dem Weg an die Ostsee und werden nun zusammen
Songs proben. Nach Weihnachten gehen wir zusammen auf Tour durch 20
Städte in Deutschland und Österreich. Darauf bin ich schon sehr
gespannt.
Haben Sie bei der Casting-Show noch andere gläubige Kandidaten kennengelernt?
Auf
jeden Fall. Mein Coach Patrick Kelly ist auch Christ, er ist Katholik,
der seinen Glauben lebendig lebt. Wir haben vor Auftritten zusammen
gebetet; das war für mich eine Zeit, in der ich zur Ruhe kommen konnte.
Das war immer sehr schön. Dieses Jahr waren sehr viele Kandidaten dabei,
die ebenfalls gläubig sind und öffentlich dafür einstanden. Wir waren
auch gemeinsam bei einem Gottesdienst in Berlin.
Vielen Dank für das Gespräch!
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Autor: Jörn Schumacher
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de