Erschreckende Zahl
Judenhass: 1'453 Straffälle in Deutschland
Die deutsche Polizei registrierte 2017 nicht weniger als 1'453 Fälle von Judenhass. Dazu gehören 32 Gewalttaten und 160 Sachbeschädigungen. Voraussichtlich steigen die Zahlen wegen Nachmeldungen in den kommenden Wochen noch. Im vergangenen Jahr wurden zudem hundert Straftaten explizit aus Christenfeindlichkeit verübt.
Bekannt wurden die Zahlen aufgrund einer Anfrage an die Regierung durch Petra Paul von der Partei «Die Linke». Die Zahl bewegt sich in einem ähnlichen Rahmen wie im Jahr 2016, welche höher lag als jene aus dem Vorjahr. Neben den 32 Gewalttaten und 160 Sachbeschädigungen kommen rund 900 Fälle von Volksverhetzung dazu.Überwiegend seien die Täter im rechtsextremen Spektrum zu finden (1'377 Fälle). Rar seien islamistische (rund 25 Fälle) und linke Taten (1 Fall bekannt). 33 gingen auf ausländische Antisemiten zurück.
1'453 Vorfälle, das sind pro Tag 3,98, also rund vier.
100 Fälle gegen Christen bekannt
Auch
Christen erlebten im vergangenen Jahr Aufgrund ihres Glaubens Übergriffe. 2017
wurden rund 100 gewaltsame Übergriffe bekannt, darunter ein mutmasslicher Mord und mindestens neun Fälle von Körperverletzungen. (Livenet berichtete)
14 Straftaten wurden zwischen Asylbewerbern oder Flüchtlingen verübt. Weil das Bundeskriminalamt «christenfeindliche Straftaten» im vergangenen Jahr zum ersten Mal systematisch erfasst hat, fehlen bisher Vergleichswerte.
«Die Fakten liegen vor und es lässt sich nicht mehr unter den Teppich kehren: Christenverfolgung ist auch in Deutschland eine bittere Wirklichkeit», konstatiert der Politikbeauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Uwe Heimowski.
Zum Thema:
Neue evangelische Broschüre: Antisemitismus ist Gotteslästerung
Der neue Antisemitismus: Frankreich: Verbrechen an Juden totgeschwiegen
Parlamentarier in Berlin: «Antisemitismus hat bei uns keinen Platz»
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Tachles / Pro / Tagesspiegel