«Catch the Vision»

Zurückgelassene sollen an der Entdeckung teilhaben

Zoom
Niklaus Meier (Bild: zVg)
Mehrere Werke organisieren gemeinsam die Konferenz «Catch the Vision». «Eine Vielzahl von Migranten will im Herkunftsland ein Segen werden», erklärt Niklaus Meier, Leiter von MEOS, im Interview mit Livenet.

Niklaus Meier, warum wird die «Catch the Vision»-Konferenz abgehalten?
Niklaus Meier:
«Catch the Vision» ist mehr als eine Konferenz. Wir wollen uns gemeinsam auf den Weg machen und uns von Jesus, dem Herrn der Ernte, als Katalisten für Gottes Mission für die Welt gebrauchen zu lassen. Ich weiss, das tönt etwas technisch, aber wir vom OK glauben, dass eine Vielzahl von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlinge nach Wegen suchen, wie sie für ihre Herkunftsländer zum Segen werden können. Ihr Herz brennt dafür, ihren Familien und zurückgelassenen Freunden an dem teilhaben zu lassen, was sie mit Jesus erlebt haben. Das hören wir auch in ihren Gebeten! Darum wollen wir zusammen visionieren und einen gemeinsamen Start legen für unsere Berufung

Was sind die Inhalte von «Catch the Vision»?
Wir beschäftigen uns mit verschiedenen wichtigen Themen. Zum Beispiel, was es bedeutet, ein Botschafter des Friedens zu sein, Versöhnung zwischen Ethnien, sowie unsere eigene Herkunft schätzen zu lernen. Dazu dienen als Grundlage unsere eigene Gottesbeziehung, unsere Identität in Christus und die Gemeinschaft der Gläubigen. Viel Zeit wird der Gemeinschaft, dem Lobpreis Gottes, dem Gebet und, falls gewünscht, der seelsorgerlichen Begleitung gewidmet.

Was soll die Konferenz auslösen?
Wir beten um eine geschärfte Vision und eine neue Liebe für unsere Herkunftsländer, für die Migranten in der Schweiz, die Kirchen, einheimisch oder gemischt. Es besteht danach die Möglichkeit, an Einsätzen in Griechenland und in der Schweiz teilzunehmen und damit umgehend in die Praxis umzusetzen.

Welche Themen bewegen Euch als Organisatoren generell?
Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Vor allem Menschen aus dem Kosovo wurden nie richtig mit dem Evangelium in Kontakt gebracht. Das soll sich in den aktuellen Migrationswellen mit Kurden, Syrern, Iraner, Afghanen und Ukrainer nicht wiederholen. Übrigens das Evangelium den Menschen weiterzugeben, ist nicht primär Aufgabe einer spezialisierten Missionsgesellschaft und die Kirche ist nicht als Kulturverein berufen, sondern sie ist wohl der wichtigste Teil von Gottes Plan zur Verbreitung des Evangeliums.

Welche Aufbrüche beobachtet Ihr?
Diese Frage schliesst am obigen an! Ich bin begeistert davon, dass in den letzten Jahren Kirchen angefangen haben, die Migranten in ihrer Ortschaft und Umgebung nicht mehr einfach zu ignorieren oder tolerieren. Sie verstehen, dass in der Kirche Menschen verschiedener Herkunft ihren festen Platz finden dürfen. Ich beobachte, dass Menschen, die ihre Heimatländer aus unterschiedlichsten Gründen verlassen haben, etwas bewegen möchten in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus. Oft fehlt es ihnen einfach an Ermutigung, gleichgesinnten Teammitgliedern oder Finanzen.

Werden weitere «Catch the Vision»-Konferenzen folgen?
Wir werden die Konferenz zuerst auswerten und danach die nächsten Schritte planen.

Was lösten bisherige Konferenzen aus?
Seit einigen Jahren veranstalten wir Lager/Ferienwochen und Schulungen für Geflohene und Migranten. Wir kennen daher schon die Mehrzahl der Teilnehmenden. Eine Konferenz ist meistens thematisch in sich abgeschlossen. Gute Redner, Workshops sowie ein attraktives Rahmenprogramm sind das eine, das andere ist dann die Umsetzung in die Praxis. Wir sehen die Konferenzen als Teil eines grossen Bildes, das sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt.

Manchmal erinnert sich ein früherer Teilnehmer an eine Veranstaltung und beschreibt seine Erlebnisse und die daraus folgenden Veränderung im Leben und im persönlichen Auftrag an Mitmenschen und Gesellschaft. Das ermutigt uns als Veranstalter besonders, manchmal sind wir einfach nur froh, dass wir in der Schweiz tendenziell einen langen Atem haben und es uns leisten können, keine Instantresultate produzieren zu müssen.

Zur Website:
Infos zur Konferenz

Zum Thema:
Go Conference in Basel: Erfrischt für die beste Botschaft der Welt
Runder Tisch von interkulturell: Kirchliche Zusammenarbeit im «Global Village»
300 Teilnehmer an Start-Event: StopArmut Konferenz: «Wasserproblematik geht uns alle an»

Datum: 18.07.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS