«Warnung an Christen»
«Islamischer Staat» zeigt Hinrichtung von 20 Männern
Der sogenannte Islamische Staat hat ein Video veröffentlicht, das die Hinrichtung von 20 Männern zeigt, bei denen es sich angeblich um Christen handelt. Das Video wurde durch dem Nachrichtensender Amaq verbreitet.
Nach einem Bericht des BBC Monitoring Service stammen die Killer aus dem Ableger des Islamischen Staates in Westafrika (ISWAP) und die Gefangenen aus dem Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias.
Der IS bezeichnete die Hinrichtungen als Warnung an «Christen auf der ganzen Welt» und erklärte, dass «die Dschihadisten mit ihnen Krieg führen werden ... bis zum Ende der Zeiten».
Rache für getötete IS-Führer
Das Video zeigt, wie die Männer in drei Gruppen aufgeteilt und von vier maskierten Kämpfern erschossen werden. Laut BBC erklärte der IS, dass die Morde als «Rache» für den Tod eines IS-Sprechers und seines ehemaligen Anführers in Syrien im Februar verübt worden seien. Nachdem die zweite Gruppe hingerichtet wurde, sagt ein Kämpfer: «Wir werden nicht ruhen, bis wir uns für unsere Brüder an den Christen auf der ganzen Welt gerächt haben.»
ISWAP ist die gleiche Gruppe, die auch die christliche Teenagerin Leah Sharibu gefangen hält. Sie wurde vor fünf Jahren aus ihrer Schule in Dapchi im Bundesstaat Yobe entführt und wird weiterhin gefangen gehalten, nachdem sie sich geweigert hat, zum Islam zu konvertieren (Livenet berichtete).
Ziel: Angst säen
Jo Newhouse, Sprecherin von Open Doors in Subsahara-Afrika, sagte, die Videos seien dazu gedacht, Angst unter den Christen zu säen. Sie lobte den Heldenmut der getöteten Männer. «Es gibt keine Worte für das Entsetzen und den Schmerz, den die Familien dieser Männer durchmachen müssen», sagte sie. «Während die ISWAP mit diesen Videos Angst säen will, sollten Christen auf der ganzen Welt Ehrfurcht vor dem Zeugnis dieser Männer haben, die nach unserem besten Wissen selbst im Angesicht der Hinrichtung an ihrem Glauben festgehalten haben.»
Im vergangenen Monat verübte die ISWAP einen tödlichen Angriff auf einen Markt in Iware im Bundesstaat Taraba im Nordosten des Landes. In einer auf Telegram veröffentlichten Nachricht erklärte die Gruppe, der Angriff habe «einer Versammlung von ungläubigen Christen» gegolten.
Newhouse sagte, der wachsende Einfluss gewalttätiger dschihadistischer Gruppen in Nigeria sei «äusserst besorgniserregend» und «ganze Gemeinschaften» würden «traumatisiert und entwurzelt».
«Dieses Video ist ein Aufruf zum entschlossenen Handeln der regionalen Regierungen und der internationalen Gemeinschaft, um die vielfältigen Faktoren anzupacken, die einen fruchtbaren Boden für eine weitere Radikalisierung schaffen, die es diesen Gruppen ermöglicht, zu gedeihen», so Newhouse.
Zum Thema:
Papst Franziskus im Irak: «Terror und Tod haben niemals das letzte Wort»
«Akt des reinen Bösen»: 110 Tote bei Massaker in Nigeria
Islamismus in Niger: Was Christen der neuen Gewalt entgegensetzen
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today / Twitter