Angriff durch Iran

Isaac Herzog mit historischem Besuch in VAE

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Herzog mit Scheich Mohammed bin Zayed (Bild: Times of Israel).
Vom Iran unterstützte Rebellen griffen die Vereinigten Arabischen Emirate an, während der israelische Präsident den Emiraten einen historischen Besuch abstattet. Dies nachdem die beiden Nationen vor eineinhalb Jahren ein Friedensabkommen vereinbarten.

Zum ersten Mal überhaupt besucht ein amtierender israelischer Präsident die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) – ein weiterer Schritt nach vorn in den historischen Vereinbarungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn.

Die Spannungen in der Region mit dem Iran und seinen Stellvertretern nehmen gleichzeitig zu, der Besuch wurde überschattet von einem nächtlichen Raketenangriff durch Huthi-Rebellen aus Jemen, die vom Iran unterstützt werden. Die VAE hatten nach eigenen Angaben eine Abschussbasis für ballistische Raketen im Jemen zerstört, nachdem von dort aus am Montag eine Rakete abgeschossen worden war.

Historischer Besuch

Der Angriff erfolgte während des historischen Besuchs des israelischen Präsidenten Isaac Herzog und seiner Frau, der First Lady Michal Herzog, in Abu Dhabi, der Hauptstadt der VAE. Der Besuch ist eine Folge des historischen Friedensvertrages «Abraham-Abkommen», der im Jahr 2020 unterzeichnet wurde.

Herzog hielt ein diplomatisches Arbeitstreffen mit dem Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, ab. «Wir sind zwei erfolgreiche Nationen, die mit sehr wenig in der Hand begonnen haben, unsere Länder zu einem erfolgreichen Paradies entwickelt haben und in vielerlei Hinsicht der Welt ein Beispiel dafür geben, wie man eine Nation mit einer Vision in die Zukunft führt und entwickelt.»

Abrahams Kinder vereint

Es sei eine Botschaft an die gesamte Region, «dass es eine Alternative des Friedens und des Zusammenlebens gibt und dass die Söhne und Töchter Abrahams in friedlicher Koexistenz zum Wohle der Menschheit zusammenleben können».

Scheich Mohammed bin Zayed dankte Herzog für die Unterstützung Israels gegenüber der VAE nach den beiden vorangegangenen Raketenangriffen der Huthi auf das Land. «Es ist eine Haltung, die zeigt, dass wir die Bedrohungen für die Stabilität und den Frieden in der Region, insbesondere durch Milizen und terroristische Kräfte, genauso sehen wie die Bedeutung eines entschlossenen Vorgehens.»

Bedeutung gewachsen

Najat Al Saied von der Amerikanischen Universität in Dubai erklärte, dass der Zeitpunkt des Besuchs nach den ersten beiden Angriffen der Huthi die Bedeutung desselben noch erhöht habe. «Dieser Besuch soll vor allem unterstreichen, dass die Beziehungen stark sind und wir diesen Prozess fortsetzen werden, egal was passiert, und wir werden auch den Frieden unterstützen, der die feindlichen und extremistischen Ideologien auslöscht.»

Der frühere Brigadegeneral Yossi Kuperwasser und Senior Project Manager des «Jerusalem Center for Public Affairs» hielt fest: «Er kommt zu einer Zeit, in der sowohl Israel als auch die Vereinigten Arabischen Emirate von Radikalen angegriffen werden. Wir haben gesehen, was im Mai hier passiert ist, und jetzt passiert etwas Ähnliches in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit den Angriffen aus dem Jemen, und wir müssen diesen Bedrohungen durch die Radikalen gemeinsam entgegentreten.»

Iranischem Atomprojekt entgegentreten

«Ich denke, dass der Besuch in den VAE in einer Zeit wie dieser, in der sich das Schicksal des iranischen Atomprojekts entscheidet, sehr wichtig für Israel ist und um zu zeigen, dass wir mit den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammenstehen. Dieser radikalen Bedrohung entgegenzutreten, ist strategisch sehr wichtig.»

Herzog traf auch führende Vertreter der wachsenden jüdischen Gemeinde in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort wurde am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal der Internationale Holocaust-Gedenktag begangen.

Sowohl Israel als auch die VAE haben zugesagt, dass der Iran sie nicht daran hindern wird, einen neuen Nahen Osten zu schaffen.

Westliche Ironie

Der Oberrabbiner der VAE, Elie Abadi, wies auf das Paradox zwischen dem wachsenden Antisemitismus in der Welt und der Akzeptanz Israels und des jüdischen Volkes in den Golfstaaten hin.

«Es ist eine Ironie des Schicksals, dass der Westen sich in dieser Hinsicht zurückentwickelt. Die antisemitischen Angriffe, die Dämonisierung der Juden und Israels nehmen deutlich zu, und irgendwie haben wir hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in der Golfregion, das Gefühl, dass wir willkommen sind, dass wir geschätzt werden, eingeladen werden und dass wir beschützt werden.»

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Datum: 03.02.2022
Autor: Julie Stahl / Chris Mitchell / Daniel Gerber
Quelle: CBN / gekürzte Übersetzung Livenet.ch

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