Grosse Ehre für Denis Mukwege

Geehrt für «konkrete und aussergewöhnliche Taten»

Nobelpreisträger Daniel Mukwege wird von der Französischen Akademie für Medizin geehrt. Der Pastor und Mediziner führt im «Herzen Afrikas», der DR Kongo, eine Klinik, die sich für Opfer des Krieges einsetzt.

Der Pastor und Arzt Denis Mukwege wurde im Laufe der Woche in Paris die Ehrenmitgliedschaft der Französischen Akademie für Medizin verliehen. Dies für seinen Einsatz im Kampf gegen sexuelle Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo.

Dieser 1918 geschaffene Titel ist laut Webseite der Universität Sorbonne eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen, die von französischen Universitäten verliehen werden. Denis Mukwege hielt anschliessend einen Vortrag über das Thema «Vergewaltigung als Kriegswaffe».

Von Aussenminister gewürdigt

Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian würdigte anschliessend «die bemerkenswerte Arbeit von Doktor Mukwege bei der Unterstützung von Frauen, die konfliktbedingte sexuelle Gewalt überlebt haben, und seine entschlossenen Bemühungen, das Schweigen über dieses Thema zu brechen».

Der Minister äusserte sich weiter zu Frankreichs Engagement in dieser Frage und erwähnte insbesondere die finanzielle Unterstützung des Globalen Fonds für Überlebende konfliktbedingter sexueller Gewalt in Höhe von 6,2 Millionen Euro. Dieser Fonds wurde von Denis Mukwege und der irakischen Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad mitbegründet.

Frankreich, so Le Drian weiter, sei entschlossen, «alle Formen sexueller Gewalt und den Einsatz von Vergewaltigung als Kriegswaffe zu bekämpfen und zu beseitigen und gegen die Straffreiheit der Täter zu kämpfen».

Nobelpreisträger mit Bezug zu Herzogenbuchsee

Denis Mukwege führt seit vielen Jahren ein Krankenhaus und die diese Einrichtung tragende «Panzi Foundation». In der von ihm geführten Klinik in der DR Kongo wurde Zehntausenden von vergewaltigten Frauen geholfen, sowohl durch medizinische Eingriffe wie auch psychisch. Für seinen unermüdlichen, Jahrzehnte langen Einsatz erhielt er 2018 den Friedensnobelpreis.

Der Mediziner, der auch als Pastor tätig ist, hat überdies einen konkreten Bezug zum schweizerischen Herzogenbuchsee (BE). Er war im Kongo nämlich auch für die Lepra-Mission tätig; heute wirkt er als Botschafter für dieses internationale Werk, das seinen Schweizer Sitz in Herzogenbuchsee (BE) hat (Livenet berichtete).

Zum Thema:
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Datum: 14.01.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / infochretienne

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