Wahlen im Frühjahr 2022

Überzeugte Christin soll Ungarns Staatspräsidentin werden

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Katalin Novák (Bild: Facebook)
Katalin Novák, die 44-jährige ungarische Familienministerin und Mutter von drei Kindern, wurde als Kandidatin der Fidesz-Partei für das Amt des Staatspräsidenten bekanntgegeben.

Novák wird höchstwahrscheinlich die erste Frau sein, die die Präsidentschaft des Landes innehat, und die jüngste seit dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1990. Die Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán, die ihre Kandidatur unterstützt, verfügt über eine grosse Mehrheit im ungarischen Parlament (133 von 199 Sitzen), das bis Mai 2022 einen neuen Präsidenten wählen muss. Die Familienministerin wird ihr bisheriges Amt in wenigen Tagen aufgeben.

Setzt sich für stärkere Wertschätzung der Familie ein

Katalin Novák ist eine reformierte Christin, die sich für ein «familienfreundliches Ungarn» eingesetzt hat. Auf ihrem Twitter-Account schrieb sie: «Unsere ungarischen Mitbürger, die jenseits der Grenze leben, Familien, die kranke Kinder aufziehen, Alleinerziehende und Roma-Gemeinschaften sind alle Teil unserer gemeinsamen ungarischen Zukunft. Ihnen allen werde ich meine besondere Aufmerksamkeit widmen».

Zu ihren bisherigen Prioritäten gehören die Erhöhung der Geburtenrate im Land und die Verbesserung der Unterstützung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.

Hält christliche Prinzipien hoch

Die Abtreibungsgegnerin, die vom Forbes-Magazin zur mächtigsten Frau Ungarns gekürt wurde, erzählt oft von ihrer Familie und von der Bedeutung, die Weihnachten und andere christliche Prinzipien für ihr Verständnis von Staatsbürgerschaft und Politik haben.

In einem Interview mit einem finnischen Journalisten im Oktober sagte Novák, das Bibellesen gehöre zu ihrer täglichen persönlichen Routine, und fügte hinzu, ihr Glaube präge ihr Denken mit einer «Perspektive der Ewigkeit», trotz der Kritik, die ihre Regierung von Politikern in anderen Teilen Europas erfährt.

«Moralische Unterschiede» innerhalb der EU

Die Rolle des ungarischen Staatspräsidenten ist grundsätzlich repräsentativ, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Landes, aber er hat auch die Möglichkeit, ein Veto gegen Gesetze einzulegen und Referenden einzuberufen.

In den letzten Jahren ist Ungarn oft mit der Europäischen Union (der es seit 2004 angehört) über eine Reihe von Themen aneinandergeraten, darunter Sexualerziehung, Flüchtlinge und die Präsenz «christlicher Werte» im öffentlichen Leben. Diese Auseinandersetzungen spiegelten die «moralischen Unterschiede» zwischen den verschiedenen Regionen Europas wider, sagte der Generalsekretär der Ungarischen Evangelischen Allianz, Istvan Horvath, vor einem Jahr gegenüber «Evangelical Focus». Die Ungarn im Allgemeinen «wollen nicht den liberalen Ansatz übernehmen, der jetzt in den westlichen Ländern akzeptiert wird», sagte er. Er rief die evangelischen Christen in Ungarn auf, sich mit einem «ausgewogenen», «bescheidenen» und «unabhängigen» Ansatz in der gesamten Gesellschaft zu engagieren.

Zum Thema:
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Datum: 08.01.2022
Autor: Evangelical Focus / Übersetzung: Reinhold Scharnowski
Quelle: Evangelical Focus / übersetzt und bearbeitet: Livenet

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