Wiederaufbau von Mossul

Arabische Emirate lassen von IS zerstörte Kirchen aufbauen

Kirchen, die vom IS zerstört wurden, werden von arabischen Muslimen wiederaufgebaut. In der vergangenen Woche unterschrieben die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dazu in Paris eine Partnerschaft mit der UNESCO.

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Die durch ISIS zerstörte Al Tahira-Kirche in Mosul gehört zu den zwei Kirchen, die von VAE-Geldern wiederaufgebaut werden soll.
Diese aussergewöhnliche Aktion ist Teil der Kampagne «Jahr der Toleranz» der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Bereits im April 2018 verpflichtete sich das muslimisch geprägte Land, 50,4 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen, um das kulturelle Erbe von Mossul wiederaufzubauen. Zu diesem Erbe gehören religiöse Orte von Muslimen, Christen und Yazidi. Die VAE loben sich selbst als erstes Land, das vom IS zerstörte Kirchen wiederaufbaut. Die USA hatten zwar bereits 400 Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau in Nordirak gespendet, allerdings nicht spezifisch zum Aufbau von Kirchengebäuden.

Miteinander der Religionen fördern

Die zwei ausgewählten Kirchen sind die 800-jährige Al Tahira Syriac-Catholic Church, eine der ältesten und grössten Kirchen von Mesopotamien. Zu der Kirche gehörten eine Schule, eine Bibliothek und ein medizinisches Zentrum, bevor IS-Terroristen die Gebäude zerstörten. Und zum anderen die Al-Saa’a Kirche, die von Dominikanischen Patern zwischen 1866 und 1873 erbaut wurde.

«Es ehrt uns sehr, dass wir diese Partnerschaft mit der UNESCO und dem irakischen Volk unterzeichnen können, um unsere Bemühungen voranzubringen, aktiv zum Wiederaufbau von Mossul beizutragen und den Geist des Miteinanders und des gesellschaftlichen Zusammenhaltes neu zu beleben», erklärte Noura Al Kaabie, Minister für Kultur und Wissensentwicklung der Arabischen Emirate, bei der Unterschrift.

Museum und Gedenkstätte geplant

Die Partnerschaft der UNESCO und der VAE beinhaltet zudem den Bau eines Museums und einer Gedenkstätte, welche die Reste der muslimischen und christlichen Kultur Mossuls darstellen und schützen sollen. Diese könnten in Zukunft bis zu 1'000 Arbeitsplätze bieten, berichtet die Christian Post. Das Projekt hätte bereits 27 Iraker und vier irakische Firmen unter Vertrag genommen.

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Datum: 23.10.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN News / Christian Post

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