Drei sind bereits gekommen
Gemeinden aus Sierra Leone senden Missionare nach Europa
Aus einer pulsierenden Gemeinde in Sierra Leone sind mittlerweile deren 80 geworden. In mehreren Ländern der Region wurden Tochtergemeinden gegründet und drei Missionare sind nach Europa gesendet worden. «Wir alle kamen aus dem Nichts – wirklich nichts», sagt einer der leitenden Pastoren.
Manchen Beobachtern schien es töricht, einen Erweckungsprediger wie Alvin Smith aus den USA nach Sierra Leone zu schicken. Die Nation war diamantenreich, wurde aber von Regierungskorruption und Bürgerkriegen heimgesucht. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag unter 40 Jahren und die Menschen assen nur eine Mahlzeit pro Tag. Die Malaria wütete. In diese Lage wurde der einstige US-Air-Force Helipilot mit seiner Frau Renee entsandt. Die UNO stufte das Land als das weltweit zweitärmste ein.Doch rund drei Jahrzehnte später sind die Kritiker längst zu Befürwortern geworden. Die ursprüngliche Gemeinde von Pastor Alvin Smith in Freetown ist auf 80 Gemeinden angewachsen. Die Tochtergemeinden wurden in Liberia, Guinea, Gambia, Senegal, Togo, Benin, DR Kongo, Burkino Fasa und der Elfenbeinküste gegründet. Zudem wurden sogar drei Missionare nach Europa geschickt.
Pastoren selbst erstaunt
Nicht einmal die afrikanischen Pastoren hätten geglaubt, wie Gott sie gebrauchen würde, als sie sich als junge Männer in einem baufälligen Schulgebäude ohne Licht zu Christus hinwandten.
«Pastor Smith sagte damals, dass wir in alle Welt gehen würden, um das Evangelium zu predigen. Wir dachten, dass das ein unmöglicher Traum ist», erinnert sich Edward Saffa, der die Hauptkirche in Freetown leitet. «Wir alle kamen aus dem Nichts – wirklich nichts.»
Nicht logisch
«Wir schulden Pastor Smith, der Amerika verlassen hat, etwas. Er kam in der Zeit des Krieges. Das war ein grosses Opfer», sagt Aruna Bangura, der jetzt Pastor im französischen Marseille ist. «Wenn Menschen zu gebildet sind, folgen sie der Logik, wenn es darum geht, Gott zu dienen. Aber bei uns war es nur explosiv. Wir wollten jeden Tag in die Kirche gehen. Wann immer es Zeit war, in die Kirche zu gehen, rannten wir hin. Wir kamen von weit weg.»
Er erinnert sich an die Anfangszeit der Gemeinde: «Ich kann mich noch an das alte, schroffe, schmutzige Gebäude erinnern. Alle Fenster waren zerschlagen. Wir mussten Kerzen benutzen. Doch es kam Leben rein. So arbeitet Gott. Gott liebt es, Dinge so zu tun, wie es der Mensch nicht kann.»
Ganz auf Gott gerichtet
Die jungen Männer hatten nichts – also hatten sie auch nichts zu verlieren, wenn sie an Gott glaubten. «Pastor Smith hat uns das Gefühl gegeben, etwas wert zu sein», sagt Desmond Bell, der jetzt ebenfalls in Marseille Pastor ist. «Er gab sein Leben. Er hat alles gegeben, damit wir erkennen konnten, wie wertvoll wir für Gott sind. Er war wie ein älterer Bruder.»Die in Prescott im US-Bundesstaat Arizona ansässige «Christian Fellowship Ministries» setzt ihren Schwerpunkt auf die Gemeindegründung. Niemand kann je sagen, wo Erweckung ausbrechen wird, jene in Sierra Leone schien jeder Logik zu widersprechen.
Als Bell dann von Afrika aus als Missionar nach Europa gesendet wurde, zweifelte er zunächst selbst. Bisher sandte Europa die Missionare aus. «Es war nicht normal.»
Aber nachdem er eine Menge Papierkram erledigt, Französisch gelernt und sich der Kultur angepasst hat, haben Bell und seine Frau heute eine blühende Gemeinde in einer der Nationen, die dem Evangelium stark widersteht, nämlich Frankreich. «Heute gibt es Hoffnung für diese Nation.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports / Christian Fellowship Ministries