Gepfiffen statt gesungen

Heimliche Lobpreisgottesdienste im chinesischen Gefängnis

Als der Südkoreaner Peter beginnt, in China nordkoreanischen Flüchtlingen zu helfen, landet er im Gefängnis. Doch statt sich von den gefährlichen Häftlingen einschüchtern zu lassen, beginnt er, ihnen von Jesus zu erzählen. Was dann folgt, ist unglaublich.

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Gefängnis in China
Der Südkoreaner Peter war eigentlich nach China gekommen, um dort die Sprache zu erlernen und dann den Menschen von Jesus zu erzählen. Doch dann erlebte er, in welch schlimmer Lage Flüchtlinge aus Nordkorea in China leben. Insbesondere Frauen werden fast ausschliesslich in die Sex-Industrie verkauft, Schwangere werden zur Abtreibung gezwungen. Also setzte sich Peter für die Flüchtlinge ein, stellte falsche Personalausweise und Pässe aus, um den Nordkoreanern zur Weiterreise über Laos und Thailand bis nach Südkorea zu verhelfen. Dutzende schafften die oft jahrelange Flucht durch Peters Hilfe. Dann wurde er geschnappt.

Ein Schock für die Kriminellen

Eineinhalb Jahre verbrachte Peter im chinesischen Gefängnis – mit 35 teils sehr gefährlichen Mitinsassen auf neun Quadratmeter eingepfercht. Doch anstatt zu resignieren und sich deprimieren zu lassen, erinnert sich Peter heute gerne an die Zeit. «Es war eine wunderbare Zeit! Ich verbrachte eine Stunde im Gebet, dann ruhte ich eine Stunde aus, dann wieder eine Stunde im Gebet, eine Stunde Ruhe… den ganzen Tag!» Die Mehrheit der Mitinsassen waren Gangmitglieder. «Sie waren echt tough, aber ich wollte nicht mit ihnen streiten. Ich lächelte sie einfach an und sagte 'Halleluja'.» Sie fragten ihn, ob Gott wirklich lebt. Ein kranker Häftling bat ihn, für seinen Bauch zu beten – und als Peter ihn nur berührte, wurde er gesund. «Die chinesischen Kriminellen waren total schockiert – und ich auch!»

Bald darauf bat er einen der Gang-Bosse, ihm ein Radio zu besorgen. Als er tatsächlich eins bekam, hörte er sich koreanische Predigten an, übersetzte diese ins chinesische und erzählte seinen Mitinsassen davon. Bald sprach sich auch in den anderen Zellen herum, dass Peter von der Bibel erzählte und dass es Heilungen gab. Andere Häftlinge baten, in Peters Zelle «versetzt» zu werden.

Gepfiffene Lobpreisgottesdienste

Und dann begannen die «Lobpreisgottesdienste»: Da das Singen christlicher Lieder natürlich strengstens verboten war, brachte Peter seinen Mithäftlingen Hymnen bei, welche sie dann gemeinsam Pfiffen. Beispielsweise «Amazing Grace». Das Pfeifen begann leise in einer Zelle und verbreitete sich bald im gesamten Gefängnis – ohne dass die Wächter auch nur eine Ahnung davon hatten, was gerade vor sich ging. Jeden Sonntag feierten die Häftlinge so heimlich Lobpreisgottesdienste.

Eine Taufe in der Zelle

Als Peter freigelassen wurde, ging er nach Vietnam, um von dort aus weiter den nordkoreanischen Flüchtlingen zu helfen – bis er erneut von der Polizei in Haft genommen wurde. Diesmal dauerte sein Gefängnisaufenthalt nur wenige Wochen. Doch auch hier nutzte Peter die Zeit, um seinen Mithäftlingen von Jesus zu erzählen. Einer von ihnen bat darum, getauft zu werden. «Ich taufte ihn mit dem schmutzigen Wasser meiner Zelle. Drei Tage später wurde ich entlassen. Ich glaube, es war Gottes Wille, dass ich für die vietnamesischen Gefangenen predige.»

Heute hilft Peter von Südkorea aus weiterhin Flüchtlingen aus Nordkorea, gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls aus Nordkorea geflohen ist. Die pfeifenden Lobpreisgottesdienste im chinesischen Gefängnis vor mittlerweile 14 Jahren wird er aber nie vergessen.

Zum Thema:
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Datum: 24.05.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / International Christian Concern

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