In der Ninive-Ebene
Eigene Provinz für Christen im Irak?
Eine wachsende Bewegung von Politikern und Einflussträgern macht sich dafür stark, dass Christen eine eigene Provinz im Irak erhalten, in der sie ihren Glauben ungehindert leben können.
Reaktion auf Völkermord
Verschiedene Organisationen, darunter das Philos-Projekt (New York), unterstützen ebenfalls diese Idee. «Nach vielen Überlegungen, Untersuchungen und Reisen in die Region glauben wir, dass eine Teilantwort in der Schaffung einer neuen Provinz liegt», erklärt Robert Nicholson, Direktor des Philos-Projekts. «Die Ninive-Ebene, eine über 4000 km2 grosse Region im Norden vom Irak und im alten assyrischen Kernland, sollte dem Schutz und der Stärkung der Christen und anderer religiöser Minderheiten dienen, wenn sie nach dem Abzug des Islamischen Staates heimkehren.»
Im März hatte Aussenminister John Kerry festgehalten: «Meiner Meinung nach ist ISIS verantwortlich für den Völkermord an den Gruppen, die er kontrolliert. Daesh (die arabische Umschreibung für ISIS) praktiziert Völkermord durch eigene Anmassung, durch seine Ideologie und seine Praxis.» Seit dieser Erklärung ist das Schicksal der Christen im Nahen Osten wieder verstärkt im Interesse des Westens.
«Eine Adresse für den Scheck»
So trafen sich Vertreter der christlichen und der jesidischen Bevölkerung des Iraks mit anderen betroffenen und interessierten Gruppen kürzlich in Washington, um über eine Heimat für die Christen im Irak zu diskutieren. «Jeder will die Christen im Irak mit Hilfe unterstützen, aber bis jetzt gibt es keine Struktur, durch die wir helfen können – keine Adresse, an die wir einen Scheck schicken können», erklärte Nicholson. «Christen im Nahen Osten werden erst dann sicher sein, wenn sie ein geschütztes Heimatland bekommen – eine Grundlage, auf der sie ihre zersplitterte Gesellschaft neu aufbauen können.»
Zur Webseite:
Geschichtlichen Hintergrund «Christentum im Irak» (Wikipedia)
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / CBN News