Papst warnt vor Betrug
Franziskus: «Die Errettung ist umsonst»
In einer Ansprache im Dezember warnte Papst Franziskus vor cleveren Geschäftemachern, verbunden mit der Öffnung von «heiligen Pforten» im Petersdom und in Kathedralen überall auf der Welt während des Heiligen Jahres.
Keine Bezahlung für die Errettung
Dagegen hat sich der Papst nun gewandt und warnte Katholiken auf der ganzen Welt vor Betrügern, die Geld dafür verlangen, dass Pilger durch «Heilige Türen» schreiten dürfen. «Seid vorsichtig! Passt auf, wenn jemand ein bisschen schnell und sehr clever ist und Geld von euch verlangt. Nein! Für die Errettung müsst ihr nicht zahlen. Sie ist gratis», erklärte er vor tausenden von Pilgern auf dem Petersplatz in seiner wöchentlichen Audienz – und wiederholte damit, was Reformatoren vor 500 Jahren als Neuentdeckung unter die Menschen brachten.
Das Heilige Jahr findet in der Regel alle 25 Jahre statt, und das nächste war für das Jahr 2025 vorgesehen. Aber Papst Franziskus wünscht sich eine offenere und weniger richtende Kirche und rief darum ein ausserordentliches Heiliges Jahr zu den Themen Gnade, Erbarmen und Vergebung aus. Das Heilige Jahr wird bis zum 20. November 2016 dauern.
Heilige Türen für Obdachlose geöffnet
Zur Unterstreichung seiner Forderung, dass die Kirche in diesem Jahr besondere Sorge für die Armen tragen soll, trug Franziskus die Tradition der Offenen Türen über die heiligen Häuser hinaus: Franziskus öffnete in einer städtischen Obdachlosenunterkunft in der Weihnachtszeit eine symbolische «Heilige Tür».
Währenddessen hat Rom selbst schon seinen «Heilig-Jahr-Betrug» erlebt. Mitte Dezember konfiszierte die Polizei 3'500 gefälschte Pergamente mit angeblichen Segnungen des Papstes, die an Pilger verkauft wurden. Der Vatikan rechnet in den kommenden Monaten mit über 30 Millionen Pilgern, die nach Rom kommen werden.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / The Gospel Herald