Erdbeben in Nepal
Christen eilen Nepalesen zu Hilfe
Bis zu sechs Millionen Menschen sind vom verheerenden Erdbeben in Nepal betroffen. Christliche Hilfswerke schicken Teams und Güter ins Katastrophengebiet, um die Opfer zu unterstützen. Wegen der ständigen Nachbeben sei es schwierig, Hilfe zu leisten, teilt World Vision Schweiz mit.
Nach dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom Samstagmittag folgte am Sonntag ein weiteres, starkes Nachbeben. Mittlerweile ist die Zahl der Todesfälle auf über 3'600 gestiegen, über 5'000 sind verletzt. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an.Die UNO schätzt, dass insgesamt bis zu sechs Millionen Menschen betroffen sind. Teams mehrerer christlicher Hilfswerke eilen in den hinduistisch geprägten Himalaja-Staat, um Überlebenden zu helfen und Verschüttete zu bergen.
Überfüllte Krankenhäuser
Von der Erdbebenkatastrophe in Nepal sind auch Krankenhäuser und Entwicklungsprojekte christlicher Hilfsorganisationen betroffen, schreibt die evangelische Nachrichtenagentur idea. In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu sind zahlreiche Gebäude eingestürzt; die Strom- und Telefonversorgung ist teilweise zusammengebrochen. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen.
Ein adventistisches Krankenhaus in Benpa, 15 Kilometer östlich der Hauptstadt, kann der Flut der Patienten kaum noch Herr werden. Die Einrichtung hat 150 Betten. Hunderte Verwundete müssen im Freien behandelt werden. Das adventistische Hilfswerk ADRA betreibt seit Jahren in Nepal Entwicklungsprojekte und kann daher schnell Hilfe leisten.
Traumatisierte Kinder
Nach Angaben der christlich-humanitären Organisation World Vision sind rund die Hälfte aller Nepalesen noch Kinder. Man habe daher mit den Helfern vor Ort bereits drei Kinderschutzzonen aufgebaut, wo Kinder psychologische Betreuung erhalten und die traumatischen Erlebnisse des Erdbebens unter anderem mit Spielen verarbeiten können. Pratibha Khanal arbeitet für World Vision Schweiz als Länderverantwortliche von Nepal und wohnt in Kathmandu. Sie hat das Erdbeben aus nächster Nähe erlebt. Die 32-Jährige sagt, es sei schwierig, Hilfe zu leisten.
«Die Helfer müssen wegen der ständigen Nachbeben immer wieder ihre Aktionen unterbrechen.» Die Nacht verbrachte Pratibha in einem schütteren Treibhaus, aus Angst vor weiteren Einstürzen.
Das Kinderhilfswerk World Vision ist mit 200 Mitarbeitern in 17 Gegenden Nepals vertreten. Die Hilfe konzentriere sich derzeit vor allem auf den Aufbau von Notunterkünften und die Abgabe von sauberem Trinkwasser und Lebensmitteln.
Ein Team von World Vision befand sich am Flughafen der Hauptstadt, als die Erde bebte. Der Mitarbeiter Sunjuli Kunwar erlebte das Beben bei einem Fussballspiel: «Das ganze Stadion hat sich bewegt. Die Menschen liefen nach draussen und konnten sich kaum auf den Beinen halten wegen des Bebens. Viele sind gestürzt und haben sich dabei verletzt.» Die Menschen seien verängstigt, so World-Vision-Mitarbeiter Deepesh Paul Thakur: «Sie weinen, schreien und beten. Die Nachbeben kommen immer wieder, es ist wirklich furchtbar.»
Christentum fasst langsam Fuss in Nepal
Von den 27,8 Millionen Einwohnern des Himalaja-Staates sind 75 Prozent Hindus, 16 Prozent Buddhisten, fünf Prozent Christen und vier Prozent Muslime. Nepal war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein weithin von der Aussenwelt abgeschlossenes hinduistisches Königreich. Christliche Missionswerke durften nur als humanitäre Hilfsorganisationen tätig sein. Sie bauten Schulen und Krankenhäuser. Das Christentum fasste erst Fuss, als Nepalesen in den britischen und indischen Streitkräften Dienst taten, dabei zum Glauben an Jesus Christus kamen und zu ihren Familien heimkehrten. Ähnliches ereignete sich mit jungen Nepalesen, die im Ausland studierten, dort Christen wurden und wieder in ihr Land zurückkehrten. 2006 wurde der Hinduismus als Staatsreligion offiziell abgeschafft.
Livenet leistet Soforthilfe für Nepal
Livenet.ch & Jesus.ch engagieren sich im Rahmen des «Global Outreach Day» (G.O.D.) in Nepal. Madan Shah, der Koordinator des Global Outreach Days Nepal berichtet: «Viele Menschen haben Angst. Sie haben alles verloren. Einige Familien unserer Pastoren werden noch vermisst. Wir brauchen direkt und sofort Hilfe, am dringendsten brauchen wir Zelte, Nahrungsmittel, Wasser, Decken, warme Kleidung und Milch für die Kinder».
Für den diesjährigen G.O.D. planen die etwa 7'000 Gemeinden Einsätze während des ganzen Monats Mai unter dem Motto: Gutes tun und das Evangelium verkünden! Diese Aktion kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Hunderttausende von Christen werden nicht bloss die Nachrichten schauen und schockiert sein, sondern selbst praktisch helfen und dabei die Gute Nachricht weitergeben.
Wir laden Sie herzlich ein, mit einer Spende unsere Geschwister in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Mit Ihrem Beitrag kann den am schlimmsten Betroffenen in den christlichen Gemeinden schnell geholfen werden. Zudem können mit Ihrer Spende Nahrungsmittel und Hilfsgüter für die G.O.D.-Einsätze der 7'000 Gemeinden finanziert werden.
Ihre Spende mit dem Vermerk «Nepal» zahlen Sie bitte an das untenstehende Konto ein:
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / idea