China
Wirtschaftsboom lässt Zahl der Christen steigen
Die Zahl der Christen in China hat nach offiziellen Angaben 23 Millionen erreicht. Dies sei ein historischer Höchststand, meldete die italienische Tageszeitung «Avvenire» unter Berufung auf die Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften.
Die Akademie sehe in dem Anstieg eine Folge des chinesischen Wirtschaftswachstums. So hätten sich 73 Prozent der heute registrierten Gläubigen in den Jahren seit 1993 dem Christentum zugewandt, hingegen 18 Prozent zwischen 1982 und 1992. Unter den Neubekehrten fänden sich viele junge Menschen, Intellektuelle und Freiberufler.
Der Studie zufolge gehören 5,7 Millionen chinesische Christen der katholischen Kirche an. Der Frauenanteil liege bei 70 Prozent. Die Zahl der Gotteshäuser in China beziffert die Sozialakademie mit über 55.000. Einen Boom gebe es auch bei der Nachfrage nach Bibeln: Bis Ende 2009 seien 50 Millionen Exemplare der Heiligen Schrift gedruckt worden. Ebenfalls steigende Gläubigenzahlen verzeichneten die Wissenschaftler bei chinesischen Buddhisten, Muslimen und Taoisten.
Offenbar berücksichtigt die Statistik nur staatlich anerkannte Religionsverbände wie die «Patriotische Vereinigung» von Katholiken. Daneben besteht in China eine breite Untergrundkirche. Deren Mitgliederzahl wird von kirchlichen Beobachtern auf sechs bis acht Millionen geschätzt.
Quelle: Kipa