Schiiten flüchten sich in Christenviertel

Im Beiruter Viertel Karm el-Seitoun haben Christen eine Schule in ein Flüchtlingslager für Schiiten umgewandelt. Noch vor zwei Wochen schien dies unvorstellbar, nun ist es gelebter Alltag.

Dass sich überhaupt Schiiten in ein christliches Viertel trauen, gleicht im Libanon einer Sensation. Die geteilte Wut über die israelischen Bomben und das gemeinsame Leid ist für viele Libanesen jetzt stärker als der alte Hass, so ein Beobachter.

Herzlich aufgenommen

Weil die Luftangriffe vor allem schiitische Stadtteile treffen, suchen immer mehr ihrer Bewohner in den als relativ sicher geltenden christlichen Wohngegenden Beiruts Zuflucht. Dank der Initiative zweier auf Ausgleich zwischen den Bevölkerungsgruppen bedachter Aktivisten haben Christen die Schiiten zum Teil herzlich aufgenommen.

Klöster öffnen Pforten

Israel greift in erster Linie die schiitischen Orte und Hisbollah-Hochburgen im Südlibanon und die schiitischen Armenviertel im Süden Beiruts an. Der Grossteil Beiruts wird von Sunniten und Christen dominiert, deren Viertel weitgehend von Angriffen verschont bleiben. Auch im Süden des Libanon nehmen Christen schiitische Flüchtlinge auf, Klöster öffneten ihre Pforten.

Datum: 28.07.2006
Quelle: Kipa

Kommentar

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