Fernseh-Tipp
Sendetermin steht: «Honecker und der Pastor»
Nach dem Fall der Mauer hat der Pastor Uwe Holmer den früheren DDR-Staatschef Erich Honecker ins Kirchenasyl aufgenommen. Eine Geschichte, die das ZDF nun ins Fernsehen bringt.
Am 21. März um 20:15 Uhr strahlt das ZDF den Fernsehfilm «Honecker und der Pastor» aus. Unter der Regie des Schauspielers Jan Josef Liefers erzählt der 90-minütige Film die Geschichte des zehnwöchigen Aufenthaltes des früheren DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker bei der Pastorenfamilie Holmer. Bereits am 18. März um 20:15 Uhr ist der Film auf Arte zu sehen.
Nach dem Fall der Mauer verloren Erich und Margot Honecker ihr Haus in der SED-Politbürosiedlung in Wandlitz. Zudem wurde gegen den einstigen Staatschef ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsmissbrauchs eingeleitet. Schon währenddessen war Honecker wegen Nierenkrebs in der Berliner Charité in Behandlung. Nach einer Festnahme in der Klinik kam er zunächst ins Haftkrankenhaus Rummelsburg, aus dem er wegen Haftunfähigkeit jedoch einen Tag später entlassen wurde.
Kirchenasyl gewährt
Kurz danach, am 30. Januar 1990, nahm Pfarrer Uwe Holmer das Ehepaar Honecker bei sich und seiner Familie auf. Weil sich seine Genossen von ihm abgewandt hatten und die Stimmung in der DDR aufgeheizt war, fand das Ehepaar Honecker keine andere Unterkunft. Honecker hatte seinen Rechtsanwalt um die Suche nach Kirchenasyl gebeten. Holmer erklärte sich dazu bereit, obwohl er als Christ selbst unter dem DDR-Regime gelitten hatte und für die Aufnahme des ehemaligen DDR-Staatschefs bedroht und angefeindet wurde. Insgesamt war das Ehepaar Honecker zehn Wochen zu Gast bei der Pastorenfamilie im brandenburgischen Lobetal (bei Berlin).
In der ZDF-Mediathek ist der Film bereits ab dem 14. März für ein Jahr verfügbar.
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Autor: Martin Schlorke
Quelle: PRO Medienmagazin