Sie kam in Auschwitz ums Leben

Neues Gedenk-Projekt für Jane Haining

Jane Haining (Bild: Wikipedia)

Jane Haining aus dem Dorf Dunscore in Dumfries und Galloway war Oberin an der Schottischen Missionsschule in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, entschied sie sich dazu, das Land nicht zu verlassen, sondern bei «ihren» Mädchen zu bleiben.

Trotz der Gefahr für ihr eigenes Leben weigerte sie sich, die Kinder im Stich zu lassen, indem sie sagte: «Wenn diese Kinder mich in den Tagen des Sonnenscheins brauchen, wie viel mehr brauchen sie mich dann in den Tagen der Dunkelheit?»

Sie wurde schliesslich im April 1944 von der Gestapo verhaftet und starb einige Monate später im Alter von 47 Jahren in Auschwitz.

Heldin des Holocaust

Ihre Tapferkeit wurde posthum von der britischen Regierung mit der Medaille «Heroine of the Holocaust» gewürdigt. Sie ist auch die einzige Schottin, die in Yad Vashem, der israelischen Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust, zur Gerechten unter den Völkern ernannt wurde.

Eine Gruppe von Christen und Juden hat sich zum «Jane-Haining-Projekt» zusammengeschlossen, um ihre Geschichte in einer Zeit des wachsenden Antisemitismus lebendig zu halten.

Aufsatz-Wettbewerb in Schulen

Die Gruppe arbeitet mit öffentlichen Einrichtungen zusammen, um einen nationalen Aufsatzwettbewerb für Schulen zu veranstalten und eine digitale App zu entwickeln, die bemerkenswerte Orte zeigt, die sowohl mit der jüdischen Gemeinde als auch mit der Missionarin verbunden sind.

Der Projekt-Ausschuss lässt verlauten: «Jane Haining zeigte ungeheuren Mut im Angesicht des unerträglichen Bösen, und ihre herzzerreissende und inspirierende Geschichte ist heute so wichtig wie eh und je. Wir hoffen, dass die beiden spannenden Kernaktivitäten, die derzeit entwickelt werden, dazu beitragen werden, die Erinnerung an sie für kommende Generationen lebendig zu halten.»

Geschichte mit starken Emotionen

James Roberts, Programmleiter des «Council of Christians and Jews» (dt. Rat der Christen und Juden), ist ebenfalls an dem Projekt beteiligt. «Die Geschichte von Jane Haining ist eine Geschichte, mit der sich junge Menschen identifizieren können, und sie ruft eine starke emotionale Reaktion hervor. Indem sie sich weigerte, nur Zuschauerin zu sein, bewies sie ihre liebevolle Güte, ihren Sinn für Fairness, Gerechtigkeit und Solidarität und ihre Verachtung für Diskriminierung; sie weigerte sich, ihre jüdischen Schüler als 'die anderen' zu behandeln.»

Und weiter: «Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf ab, das Verständnis, die Akzeptanz und die Freundlichkeit zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichem religiösen Hintergrund zu verbessern und Menschen zu befähigen, sich gegen Vorurteile auszusprechen und Massnahmen zu ergreifen, um Antisemitismus und Diskriminierung zu bekämpfen.»

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