«Keine wirklichen Personen»
Belgien: Mehrheit der Ärzte für Tötung Neugeborener mit Behinderung
Die neue «Ethik» in Belgien zieht weitere Kreise: 90 Prozent des Gesundheitspersonals findet es ethisch, ein Baby bis zur oder nach der Geburt zu töten, wenn eine «ernsthafte Behinderung» vorliegt.
Die Umfrage in Flandern wurde von 79 Prozent der befragten Personen beantwortet, davon waren etwa die Hälfte Ärzte und die andere Hälfte medizinisches Personal. Von ihnen findet es 89,1 Prozent «akzeptabel, im Falle einer ernsthaften (nicht-tödlichen) Behinderung einem Kind Medikamente zu verabreichen mit der Absicht, sein Leben zu beenden». Während der Begriff «ernsthafte (nicht-tödliche) Behinderung» nicht näher definiert wird, hat eine ähnliche weitgefasste Formulierung in Grossbritannien zur Abtreibung bis zur Geburt von Babies mit Behinderungen geführt, einschliesslich Down-Syndrom, Lippenspalte oder Klumpfuss. Noch 85,6 Prozent der Befragten in Flandern sind dafür, auch bei unklarer Diagnose und unvorhersehbarer Prognose das Leben eines Babies zu beenden. Sie verlangen eine entsprechende Gesetzesänderung.
«Keine wirklichen Personen»
Im Jahre 2012 hatten zwei medizinische «Ethiker» verlangt, dass es Ärzten erlaubt sein sollte, behinderte und sogar ungewollte neugeborene Babies zu töten, weil sie nicht «wirkliche Personen» seien. Francesca Minverva und Alberto Guibilini hatten in dem Artikel im «British Medical Journal» argumentiert, dass Eltern die Wahl haben sollten, ihre neugeborenen behinderten Babies zu töten, weil diese «moralisch irrelevant» seien und «kein moralisches Recht, zu leben» hätten.
Diese Kindstötung sei kein Unterschied zur Abtreibung, denn sowohl ein Fötus als auch ein neugeborenes Baby seien zwar menschliche Wesen, aber nur «potentielle Personen». Diese «nachgeburtliche Abtreibung» solle auch möglich sein, wenn ein Baby gesund, aber unerwünscht, unpassend oder zu teuer für die Eltern sei.
Damals hatte der Artikel einen Aufschrei bewirkt und sogar zu Todesdrohungen an die Adresse der Autoren geführt.
Vom akademischen Gedankenspiel zur Realität
Heute ist die Möglichkeit, ein behindertes Kind noch nach der Geburt zu töten, offenbar in Flandern salonfähig. Catherine Robinson, Sprecherin von «Recht auf Leben UK» sagte dazu: «Tragischerweise ist dieser Gedanke, das Leben eines ungeborenen oder neugeborenen Babys zu beenden, in weniger als zehn Jahren von einem exotischen akademischen Gedankenspiel zu einer Möglichkeit geworden, die von diesen Gesundheitsmitarbeitern in Belgien voll unterstützt wird. Es irritiert zutiefst, dass diese Leute, die das Recht auf Leben unterstützen und jedem Baby die bestmögliche Chance geben sollten, mit so grosser Mehrheit die 'nachgeburtliche Abtreibung' und die Kindstötung von behinderten Babies befürworten.»
Zum Thema:
Er verlor seine Mutter: Belgien: Gibt es ein Recht aufs Sterben?
«System ist ausser Kontrolle»: Niederlande: Euthanasie geht immer weiter
Präzedenzfall: 24-Jährige verklagt UK-Regierung wegen Gesetzeslage
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Times