Spitalseelsorge
Keine Seelsorger mehr im Kinderspital Basel
Schwerkranke Kinder und deren Eltern brauchen oft nicht nur medizinische Hilfe. Deshalb gab es jahrelang Seelsorgerinnen und Seelsorger der reformierten und katholischen Kirche am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB). Doch im Frühling musste die letzte Seelsorgerin das Spital verlassen.
Als Grund nennt der Spitaldirektor Marco Fischer gegenüber dem Schweizer Fernsehen, dass viele Kinder nur kurz im Spital seien: im Durchschnitt fünf Tage. Zudem seien viele Kinder heute nicht mehr katholisch oder reformiert. Das Spital strebe nun eine flexiblere Lösung mit Seelsorgern an, die im Notfall rasch vor Ort wären, aber nicht mehr fix am Spital arbeiten.
«Die Situation ist unerträglich»
Vor zwei Jahren hatten die Kirchen auf Wunsch des Spitals noch den Vertrag überarbeitet. Dieser regelt, dass die Kirchen den Lohn der Seelsorger(-innen) zahlen, das Spital im Gegenzug ein Büro zur Verfügung stellt.
Dass jetzt keine Seelsorge mehr vor Ort ist, sei unbefriedigend, sogar unerträglich, sagen die Kirchenratspräsidenten Martin Stingelin (Reformierte Baselland), Ivo Corvini (Katholiken Baselland) und Lukas Kundert (Reformierte Basel-Stadt). Deshalb sind die Vertreter der Kirchen an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Sie hoffen, dass sich Spital und Kirchen bald einig werden.
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Quelle: idea Schweiz