Klare Worte
Orthodoxie verurteilt Gender-Ideologie
Bei den orthodoxen Christen stand die Genderfrage bisher hinter anderen heissen Eisen wie Homosexualität, Abtreibung oder «Sterbehilfe» zurück. Das hat sich nun geändert.
In Griechenland haben jetzt Weisungen des Bildungsministeriums für Gender-Unterricht an höheren Schulen die Kirche zu einer dezidierten Stellungnahme veranlasst. Besonders ein Rundschreiben der Schulbehörde über «Biologisches und sozial erworbenes Geschlecht, Überwindung der geschlechtlichen Stereotypen und den Kampf gegen Homo- und Transophobie» haben helle Empörung bei Eltern, Seelsorgern und in breiten Kreisen der griechischen Lehrerschaft ausgelöst.
Ausfluss der «Homo- und Transsexuellenlobby» sowie des Konstruktivismus
Das in der Orthodoxie richtungweisende Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel veröffentliche Mitte März über das Athener Kirchenportal «amen.gr» eine ausführliche Erklärung des Jugendpsychologen und Erzpriesters Vassileios Thermos unter dem Titel «Einige Gedanken zu Geschlecht, Eltern, Kirche». Er macht darin für die «Gender-Propaganda» immer aggressivere und einflussreichere Homo- und Transsexuellenlobbys sowie in akademischen Kreisen das Vordringen des «Konstruktionismus» verantwortlich: Dieser betrachtet die sexuellen und andere Persönlichkeitskompenenten als sozial erworbene bzw. aufgedrängte Neigungen und Verhaltensweisen. Es gehöre daher zu den Menschenrechten, das eigene Geschlecht frei zu bestimmen bzw. es auch beliebig oft zu wechseln, auch ohne dass damit äussere Geschlechtsveränderungen verbunden sind.Eine der schlimmsten Irrlehren der Geschichte
Dagegen müsse nun klar gesagt werden, dass es sich dabei um eine der schlimmsten Irrlehren der Geschichte mit katastrophalen Folgen für Familie und Gesellschaft handle. Tatsächlich «zwischengeschlechtliche» Menschen bildeten eine verschwindende Minderheit, was statistisch trotz Dunkelziffern klar erwiesen sei. Bei ihnen seien Geschlechtsveränderungen aus orthodoxer Sicht nach gründlicher Prüfung und vorhandenen physiologischen Voraussetzungen durchaus zulässig. Bei allem, was darüber hinausgehe, handle es sich um eine geradezu teuflische Verkehrung der göttlichen Schöpfungsordnung.
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Autor: Heinz Gstrein / Fritz Imhof
Quelle: Livenet