Bund Schweizer Baptistengemeinden feiert 80jähriges Bestehen
Das Jubiläum wird im Rahmen der 81. Bundesversammlung begangen, die im baptistischen Gemeindezentrum, Schaffhauserstrasse 10, in Bülach stattfindet. Der Vormittag ist dem Festanlass gewidmet: Nach der Festpredigt von Thorsten Priesching (Jugendpastor in Bülach) findet ein Podiumsgespräch zum Thema "Quo vaditis?" statt, das einen Rückblick und Ausblick auf die Arbeit der Baptisten in der Schweiz vermitteln soll.
Ferner soll als "Jubiläumsgabe" die von Prediger Lothar Nittnaus (Binningen) in Buchform verfasste Geschichte der "Baptisten in der Schweiz" vorgestellt werden. Der Generalsekretär des europäischen baptistischen Dachverbandes EBF, Theodor Angelov (Sofia/Bulgarien), wird anschliessend die Glückwünsche der Baptisten in Europa überbringen. Am Nachmittag wird geschäftliche Teil der Bundesversammlung abgewickelt.
Die ersten Baptistengemeinden in der Schweiz gehen auf den missionarischen Einfluss von Johann Gerhard Oncken (1800 bis 1884) zurück, der als Begründer des neueren Baptismus im deutschen Sprachgebiet gilt. Die erste und damit älteste Gemeinde wurde 1847 im Toggenburg gegründet. Sie ist ursprünglich als "als freier Bibelkreis" entstanden und wurde durch Oncken zur ersten Schweizer Baptistengemeinde. Bereits zwei Jahre später kam es zur Gründung der Baptistengemeinde in Zürich.
Ursprünglich gehörten die Schweizer Baptistengemeinden dem 1849 in Hamburg gegründeten Deutschen Baptistenbundes an, der nicht nur Deutschland sondern weitere europäische und afrikanische Länder umfasste. 1924 hatten sich dann die Schweizer Baptisten zur Bildung eines eigenen "Bundes" der Baptistengemeinden mit acht Gemeinden in der deutschen Schweiz entschlossen. Diesem Bund gehören heute zehn Gemeinden in Basel, Bern, Bülach, Lugano (italienischsprachig), Rüschlikon (International Baptist Church), Schaffhausen, St. Gallen, Thalwil, Wettingen und Zürich an.
Die rund 1250 baptistischen Christen im "Bund" werden von 13 Predigern betreut. Der "Bund Schweizer Baptistengemeinden" ist verbunden mit der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) und dem Baptistischen Weltbund (BWA).
Die Baptisten verstehen sich als protestantische Freikirche und Bibelbewegung, praktizieren die "Glaubenstaufe" (Erwachsenentaufe) und halten am Prinzip der Autonomie jeder einzelnen Gemeinde fest. Sie setzen sich für eine Trennung von Kirche und Staat ein, erheben keine Kirchensteuer, sondern finanzieren ihre Arbeit durch freiwillige Zuwendungen der Mitglieder.
Quellen: Bund Schweizer Baptistengemeinden/Kipa/APD