Kahlschlag bei SRF verhindern
«Es braucht informativen und fairen Journalismus über Religion»
Die wichtigsten Religions-Radiosendungen von SRF sollen wegfallen: «Blickpunkt Religion» und «Zwischenhalt». Dagegen wehren sich Christen, Juden und weitere Religionsvertreter, darunter auch Lukas Amstutz, Leiter des Bildungszentrum Bienenberg. Deshalb hat er eine Online-Petition gegen den SRF-Kahlschlag bei der Religion unterschrieben.Lukas Amstutz, der Leiter des Bildungszentrums Bienenberg und SRF-2-Radioprediger, wehrt sich gegen den Abbau der Religionssendungen beim SRF. Für den Theologen ist klar, dass die Gesellschaft «informativen und fairen Journalismus über Religion» braucht. Er hat daher mit 38 weiteren Personen gestern eine Online-Petition gegen den Kahlschlag bei der Religion unterschrieben.
«Bei Religionssendungen zu kürzen, ist gefährlich»
Auch Odilo Noti, Präsident des Trägervereins Katholisches Medienzentrum, macht sich grosse Sorgen um den Service public: «Wir leben in Zeiten, in denen Extremisten, Verschwörungstheorien und religiöse Scharlatane Konjunktur haben. Bei Religionssendungen zu kürzen, ist gefährlich.»
Auf der Liste der Erstunterzeichner sind auch nicht-christliche Konfessionen finden sich auf der Liste, etwa mit dem Rabbiner und Holocaust-Überlebenden Tovia Ben-Chorin, dem Islamischen Theologie-Professor Amir Dziri, der Politologin Elham Manea und der grünen Nationalrätin Sibel Arslan.
Forderung: Wappler soll zurückrudern
«Sendungen mit Wissensvermittlung über und Auseinandersetzungen mit Religionen erfüllen einen Grundauftrag des Service public», heisst es in der Petition. «Die Religionssendungen von Radio SRF ordnen das religiöse Leben in der Schweiz kompetent ein. Wissen über Religion verhindert Extremismus und Ideologien.» Kompetenter Religionsjournalismus sei ein Dienst an der Demokratie, heisst es in der Erklärung weiter. SRF spare an der falschen Stelle und verletze seinen Auftrag. «Wir fordern auf, ihren Entscheid rückgängig zu machen. Religion ist ein Schlüsselthema für das 21. Jahrhundert. Hierfür braucht es Sendeplatz und kompetente Fachjournalistinnen und Fachjournalisten», so die Verfasser der Petition.«Life Channel»-Umfrage zu Religion in Privatradios
Den Abbau der Religionsinhalte bei SRF nahm die christliche Radioredaktion von «Life Channel» als Anlass, bei den privaten Radios in der Schweiz anzufragen, welchen Stellenwert religiöse Themen noch haben. Sendungen über Glauben, Religion und Ethik haben einen schweren Stand und kommen nur noch am Rand zum Zug. Ausnahmen sind zum Beispiel der Schaffhauser Lokalradiosender «Radio Munot», wo täglich ein kurzer «Gedanke zum Tag» verbreitet wird, oder auch Radio BEO in Interlaken. Im Berner Oberland werden sogar noch regelmässig Gottesdienste aus Landes- und Freikirchen im Radio übertragen.
Den Radiobericht zur Umfrage bei den Privatradio gibt's hier bei Life Channel nachzuhören.
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Autor: Florian Wüthrich / Raphael Rauch
Quelle: Livenet / kath.ch