Nicht nur fröhlich

Ein Fest für die Nation, das mit Trauer beginnt

Nach drei Jahren Pause findet der nationale Gebetstag wieder statt. Doch es soll nicht nur ein fröhliches Fest werden am 1. August – es geht auch um Trauer, Rückbesinnung und Aufstehen. Hans-Peter Lang, Leiter von «Gebet für die Schweiz» spricht von einem «in den Riss treten». Wir sprachen mit Lang über den Gebetstag.

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Hans-Peter Lang
Hans-Peter Lang, welches sind Ihre Highlights am nationalen Gebetstag?
Hans-Peter Lang: Dass wir am Vormittag viel zu danken haben werden, unter anderem für unser Bildungswesen, für unsere Politik, für unsere vier Sprachen und auch für Israel.

Am Nachmittag wird ein Holocaustüberlebender aus seinem Leben berichten, der heute 92-jährig ist und in der Schweiz wohnt. Dabei kommt zum Ausdruck, dass der Antisemitismus bereits seit 1'700 Jahren in unserer Gesellschaft verankert ist.

Wir haben uns aus dem Judentum herausgelöst und die Ehrfurcht vor Gott verloren. Orientierungslosigkeit, Depressionen und Selbstmord – daran sind wir Christen Schuld. Wir kennen die Wahrheit und haben sie zu wenig verbreitet. Und ohne diese sind wir orientierungslos.

Was soll der Gebetstag verändern?
Nach dem Lebensbericht wird eine Betroffenheit da sein. Dann Gedenken wir den Helden, die während des Krieges den Juden halfen. Denn der Antisemitismus wächst wieder.

Es geht um eine Rückbesinnung, denn die Christenheit gehört zum Judentum. Zudem sollen wir uns wieder bewusst werden, was für eine Kraft da ist, wenn man in Einheit betet.

Was ist der Schwerpunkt?
Die Rückbesinnung auf die jüdischen Wurzeln. Der Heilige Geist wurde in ein jüdisches Gefäss ausgegossen. Das durchdrang während hundert Jahren das römische Reich. Dann wurde es verdrängt. Aber wir haben unsere Wurzeln abgeschnitten.

Es geht auch darum, dass wir in Einheit Gottes Arm bewegen können. Das geschieht nicht durch einen Businessplan. Unser Land braucht die Stimme Gottes. Nicht als eine Kopie der Welt, sondern als echte Alternative. Der Zustand eines Landes ist das Abbild der Kirche.

Was ist heute anders als bei den ersten Gebetstagen?
Wir merkten in der Vorbereitung beim Fasten und Beten, dass es nicht einfach ein schönes Fest werden soll. Es geht um Trauer um den Zustand des Landes. Und es geht darum, in den Riss zu stehen und zum Beispiel für die Ehen und das Land zu beten. Es wird ein Tag für die Nation.

Was ist für die Zukunft des Gebetstages geplant?
Es ist ein Weiterführen des Bisherigen. Vor drei Jahren in Aarau erlebten wir eine starke Einheit. In 2. Chronik 7,14 steht, dass wenn sich «mein Volk demütigt, das nach meinem Namen genannt ist, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren werden: so will ich vom Himmel hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.» Das erlebten wir in Hallau. Die Ernte war durch Kirschessigfliegen bedroht. Gegenmittel gibt es nicht. Doch dann setzte über Nacht Frost ein und die Eier gingen ein. Der «Tages-Anzeiger» schrieb von einem Wunder, das durch das Gebet geschah.

Am Schluss beten vier junge Menschen in den vier Landessprachen. Die junge Generation soll angesprochen sein. Die junge Generation soll gesegnet sein und sie soll die älteren segnen. Und wir beten auch für gutes Wetter.

Infos zum Nationalen Gebetstag:

Der Anlass findet am 1. August von 11:00 bis 16:00 Uhr auf dem Gelände des Nationalen Pferdezentrums beim Guisanplatz in Bern statt (Details zur Anreise)
Der Gebetstag wird viersprachig geführt (deutsch, französisch, italienisch, englisch).
Jung und Alt mit und ohne kirchlichen Hintergrund sind willkommen. Für Kinder sind z.B. Hüpfburgen aufgestellt.

Zum Thema:
Ein Gebet voraus: Beten vor dem Bettag
1. August: Israel als wichtiges Thema am Nationalen Gebetstag in Bern
Alt Bundesrat Samuel Schmid: «Das Gebet gehört zum Leben»


Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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