"Siebentägige Embryonen töten und instrumentalisieren“

Einziges Ziel des Stammzellenforschungsgesetzes sei es, Embryos für Forschungszwecke töten zu dürfen. Dies sei ethisch falsch, unterstrichen Vertreter des Referendumskomitees gegen das "Embryo-Verbrauchs-Gesetz" am Dienstag vor den Medien in Bern.

Das Stammzellenforschungsgesetz müsse am 28. November an der Urne abgelehnt werden, weil es das Kindswohl mit Füssen trete und das Klonen nach sich ziehe, erklärt das Komitee, das die Arbeitsgemeinschaft evangelischer Ärzte in der Schweiz (AGEAS) und die Vereinigung katholischer Ärzte der Schweiz (VKAS), die „Hilfe für Mutter und Kind“, die Schweizerische Gesellschaft für Bioethik, Human Life International Schweiz sowie die Westschweizer Sektion von Ja zum Leben vereint. Es ist eines von mehreren Komitees, die zusammen 85’470 Unterschriften gegen das Gesetz sammelten.

"Spitzenposition in Verachtung der Menschenwürde"

Das Gesetz würde der Schweiz eine "internationale Spitzenposition in der Verachtung der Menschenwürde" einbringen, warnt das Komitee. "Wir befürworten die Forschung mit adulten Stammzellen, die aus dem geborenen Körper gewonnen werden, ohne menschliche Embryos zu zerstören", sagte Antoine Suarez von der Gesellschaft für Bioethik. "Dagegen verwerfen wir die Forschung mit embryonalen Stammzellen, weil man dabei siebentägige Embryos tötet und instrumentalisiert." Im biologischen Sinne seien siebentägige Embryos Menschen.

Von langer Hand „Klonen eingefädelt“

Mit diesem Gesetz werde von langer Hand das Klonen des Menschen in der Schweiz eingefädelt, erklärte Rachel Ziegler von Human Life International Schweiz. Dem Klonen von Menschen sowie dem Ausnützen der Frauen als Eizellen- und Embryonenspenderinnen sei mit einem Nein zum Stammzellenforschungsgesetz ein Riegel zu schieben.

"Im Grunde ist es ein Embryo-Verbrauchs-Gesetz", erklärte Daniel Albietz von der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind. Es habe ursprünglich Embryonenforschungsgesetz geheissen.

Ja zum Gesetz: Forscher wollen Freiheit

Forscher setzen sich hingegen mit Vehemenz für das neue Gesetz ein. Der Weg zu Therapien für zahlreiche chronische Krankheiten sei noch weit, die Stammzellenforschung jedoch eine wichtige Grundlage, sagte der Zürcher Prionenforscher Adriano Aguzzi vor den Medien in Zürich.

Der Verein Forschung für Leben sieht in der Arbeit mit Stammzellen einen wichtigen Weg, um künftig Krankheiten des Nervensystems, aber auch Herzkrankheiten oder Diabetes zu heilen. Die internationale Stellung des Forschungsplatzes Schweiz dürfe nicht gefährdet werden, sagten die Forscher. Die Schweiz habe bei einer Ablehnung des Gesetzes «viel zu verlieren».

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Gegnerische Komitees:
www.stammzellen.ch
www.stammzellenforschung.ch
www.baslerappell.ch

Befürwortendes Komitee:
www.stammzellenforschung-ja.ch

Datum: 30.10.2004
Quelle: Kipa

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