Schweigemärsche gegen Pädophilie
Dieses Jahr gingen in zwanzig Kantonen weiss gekleidete Leute für den Kampf gegen die Pädokriminalität auf die Strasse. Allein in Lausanne beteiligten sich 3000 Personen am Marsch, wie Christine Bussat, Präsidentin der Vereinigung "Marche Blanche", sagte. Im Internet kursierten Millionen von Fotos entführter Mädchen und Jungen, hält die Organisation fest. Filme von Kindern, die vergewaltigt und in verabscheuenswürdigen Ritualen gefoltert werden, machten die Runde. Selbst Tötungen von Neugeborenen könnten "online" angeschaut werden.
Internet-Überwachung wieder aufnehmen
"Marche Blanche" fordert den Bund dazu auf, den Kampf gegen die Pädophilie ernsthaft aufzunehmen. So solle die Monitoring-Einheit, die mit der Überwachung der Internet-Pädokriminalität beauftragt war, so schnell wie möglich wieder eingesetzt werden.
Weiter fordert "Marche Blanche" die Unverjährbarkeit jeglichen Aktes von Pädokriminalität. Auch sollten Institutionen für Kinder verpflichtet werden, von allen Mitarbeitenden einen Auszug aus dem Strafregister zu verlangen. Schliesslich müssten Strafen verordnet werden, die dem Verbrechen entsprechen, und Statistiken über die Pädokriminalität geführt werden.
Koordiniert werden sollen die Massnahmen durch ein zu schaffendes Bundesamt für die Familie. Und für die Prävention der Pädokriminalität müssten mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden.
"Marche Blanche" hat zum zweiten Mal zu Schweigemärschen aufgerufen. Die Vereinigung wurde im Juni 2001 von besorgten Eltern gegründet. Im Oktober darauf führte sie in mehreren Schweizer Städten Kundgebungen mit insgesamt 7000 Teilnehmenden durch.
Als konkrete Schritte wurden dem Bundesrat gleichzeitig acht Forderungen im Kampf gegen die Pädokriminalität übergeben. Mehr zu diesem Schweigemarsch am Beispiel St. Gallen im Beitrag von Roger Fuchs.
Quelle: Kipa