«Das beste Geschenk»
Ein Bilderbuch zur Heilsgeschichte in jeder Primarschule
Ein Bilderbuch über Gottes Heilsgeschichte zu gestalten, war die kreative Idee der Primarlehrerinnen Debora Bär und Debora Masselink. Dann schickten sie das Buch an jede Primarschule der deutschsprachigen Schweiz…
Just do it! Das ist das Motto von Debora Bär und Debora Masselink. Als gelernte Primarlehrerinnen aus dem Thurgau und dem Rheintal entwickelten sie gemeinsam die Idee, ein Bilderbuch über Gottes Heilsgeschichte mit den Menschen zu schreiben und zu illustrieren. Es entstand ein wunderschönes Bilderbuch «Das beste Geschenk», das sie an jede Primarschule in der deutschsprachigen Schweiz schickten. Livenet fragte im Interview mit den beiden Frauen nach, wie diese Vision entstanden ist und was ihnen auf dem Herzen liegt.Wie
kam es zu der Idee, ein christliches Bilderbuch zu gestalten?
Debora Bär: Mir ist es wichtig, das
Evangelium einfach, praktisch und zeitgemäss zu erklären. Persönlich berührt
mich das Geschehen rund um Ostern, der Kern unseres Glaubens, immer wieder. Aus
dieser Betroffenheit heraus versuchten wir die Heilsgeschichte in ein
Bilderbuch zu packen.
Erzählen Sie uns doch ein wenig von
der Geschichte des Bilderbuches...
Debora Masselink: Es geht in unserem
Kinderbuch um Gottes Geschichte mit den Menschen. Levi Löwenherz, Faira Famosa,
Christa Egoista, Frank Krank und Co. brauchen Hilfe. Eigentlich wurden sie dazu
geschaffen, Gottes Freunde zu sein… Doch dann kommt etwas dazwischen, und Gott
scheint unerreichbar weit weg zu sein. Werden sie doch noch Freunde? Und was
hat das beste Geschenk damit zu tun? Diesen Fragen gehen wir nach.
Was
hat Sie so sicher gemacht, dass Ihr Projekt Gottes Plan war?
D.B.: Während des ganzen Entstehungsprozesses haben wir Schritt für Schritt
Gottes Leiten erlebt. Wir fanden schnell einen guten Verlag. Kreative Ideen
wurden uns geschenkt, und unsere Zusammenarbeit war inspirierend.
Gab
es Hindernisse und Bestätigungen auf dem Weg, die Vision umzusetzen?
D.M.: Von der ersten Idee bis zum
fertigen Buch vergingen gut zwei Jahre. Wir haben während eines Jahres intensiv
geschrieben und gezeichnet. Klar gab es auch immer wieder Hindernisse.
Manchmal verliess uns die Motivation, wir hinterfragten unser Tun oder fühlten
uns leer. Das war aber glücklicherweise nicht bei beiden gleichzeitig der Fall.
Unsere Männer, Freunde und Kirchgemeinden haben uns betend unterstützt auf dem
Weg.
Was
gefällt Ihnen selbst am besten an Ihrem Werk?
D.B. Mir gefallen Debbies Bilder, z.B.
wie sie Böses und Schweres oder den Himmel darstellt, und ich mag die Idee, wie
wir den stellvertretenden Tod von Jesus mit einer Transparentfolie erklären.
D.M. Für mich war es wichtig, dass das
ganze Buch in sich stimmig wirkt und dass die Bilder, die wir gebrauchen, bis
zum Schluss durchgezogen werden können und sinnvoll sind. Dafür haben wir lange
gebraucht, viele Ideen ausprobiert und wieder verworfen, viel geredet und
diskutiert. Ich glaube, das hat sich gelohnt und spiegelt sich in dem fertigen
Buch wider. Besonders gefallen mir die einzelnen Elemente – wie z.B. das
Popcorn –, die immer wieder vorkommen, Deboras kreative Sprache und die beiden
Bilder vom Himmel.
Was
ist Ihre Motivation bei der Verteilaktion in den Primarschulen gewesen?
D.B.: Uns beiden liegen die Schweizer Schüler am Herzen. Wir wünschen uns,
dass sie während ihrer Schulzeit auf die eine oder andere Art etwas von Gott
mitbekommen. Der Lehrplan gibt in den meisten Kantonen die Möglichkeit, die
Grundlagen des christlichen Glaubens als Teil unserer Kultur und Geschichte zu
vermitteln. Wir möchten den Lehrern mit unserem Lehrerkommentar ein praktisches
Werkzeug bieten, um beispielsweise die christlichen Feste zu thematisieren.
Dabei ist unsere Hoffnung, dass die Schüler erleben, wie gut es ist, ein Leben
mit Gott zu führen.
Wie
waren die Reaktionen auf Ihr Bilderbuch und den Lehrerkommentar?
D.M.: Wir bekamen fast ausschliesslich
positive Reaktionen. Viele Lehrpersonen haben sich bedankt. Gott berührt
Menschen durch unser Buch. Das freut uns sehr!
Wie
sind Sie auf diesem Weg mit Kritik umgegangen?
D.B.: Nicht alle müssen gut finden, was
wir machen. Wer mit einer bestimmten Meinung nach aussen tritt und sich
exponiert, muss auch damit rechnen, dass es Andersdenkende gibt. Wir haben
versucht, das, was wir für unseren Auftrag hielten, so gut wie möglich auszuführen,
der Rest ist Gottes Sache.
Was
ist wichtig, um die eigene Berufung zu erkennen und umzusetzen?
D.M.: Ich glaube, das ist ein Weg, auf
dem man sich befindet. Mir hilft es, wenn ich das, was ich gut kann, immer
wieder versuche, möglichst sinnvoll und bereichernd einzusetzen. Manchmal muss
man dafür einfach etwas wagen, wenn sich eine Möglichkeit auftut, oder sich auf
eine Idee einlassen. Wenn man nie etwas ausprobiert, ist es schwierig,
herauszufinden, was man wirklich gut kann und wobei man Freude hat. «Just do
it» (dt. Tu es einfach) finde ich da ein passendes Motto. Natürlich können wir Gott um Rat und
Wegweisung bitten. Er hat uns allen Fähigkeiten gegeben, die wir trainieren und
freudig gebrauchen dürfen. Dabei müssen wir keine Angst haben, einen Fehler zu
machen oder versuchen, das zu kopieren, was jemand anderes macht. Meistens sind
es kleine Schritte, die zu etwas Grösserem führen. Diese erfordern Zeit, Geduld
und Beständigkeit im Entwickeln der eigenen Fähigkeiten.
Die Autorin Debora Bär wird bei der Ladies Night «I have a dream…» in Oberhofen am 20. Mai 2022 um 19 Uhr anhand ihres Bilderbuchprojektes das Thema Berufung und Vision thematisieren und aus biblischer Perspektive beleuchten.
Zum Buch:
Das beste Geschenk
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Quelle: Livenet