Aktion «Time:out»

Abladen, was sich während Corona eingeschlichen hat

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Micha Suter vom Blauen Kreuz (Bild: Aktion Time:out)
Die Aktion «Time:out» lädt zum Verzicht auf Gewohnheiten wie Smartphone, TV-Konsum oder zu viel Kaffee oder Alkohol. Der Slogan 2022 lautet: «Time:out – Dein lohnender Verzicht». So etwa auf Dinge, die sich in der Coronazeit eingeschlichen haben.

«'Time:out' ist eine nationale Aktion, die dazu aufruft, dass man während einer gewissen Zeit ganz bewusst etwas weglässt», erklärt Micha Suter, Leiter von «Time:out». «Man verzichtet und dieser Verzicht soll sich lohnen. Wenn ich zum Beispiel auf gewisse Smart-Phone-Apps wie Social Media, Youtube oder andere Zeitfresser verzichte, dann habe ich mehr Zeit für mich selbst.» Für Hobbys, um Freunde zu treffen oder für gesunde Lebensaktivitäten.

«Bewusst verlasse ich meine Komfortzone und schaffe damit Platz für Neues und Gesünderes. Ein bewusster Lebensstil wird gefördert.» Die Aktion findet immer in den sechs Wochen vor Ostern statt. «Die klassische Passions- und Fastenzeit.»

«Dein lohnender Verzicht»

In diesem Jahr lautet der Slogan «Time:out – Dein lohnender Verzicht». «Damit streichen wir heraus, dass der Verzicht sich lohnt. Es muss nicht etwas Gigantisches sein, auf das man verzichtet und sich damit peinigt, sondern es soll etwas Lustvolles sein. Es soll einen Challenge-Charakter haben. Am besten funktioniert es, wenn man es in der Gruppe tut, dann kann man sich gegenseitig austauschen und informieren.»

Es muss sich nicht unbedingt um einen Vollverzicht handeln, sondern auch eine Reduktion kann etwas auslösen. «Das beste Beispiel ist das Smartphone. In der heutigen Zeit ist es nicht mehr wegzudenken. Wenn ich zum Beispiel schauen will, wann der nächste Zug fährt oder ich mein Ticket auf dem App gekauft habe, dann kann es eine Überlegung wert sein, die Smartphone-Zeit zu reduzieren.» Man kann sich beispielsweise ein zeitliches Limit setzen oder eine bestimmte Anzahl Entsperrungen einstellen.

Zusammenarbeit mit Schulen

Die Aktion arbeitet mit Schulen zusammen, «unter anderem mit Schulen im Kanton Solothurn. In Grenchen machen ein paar Mittel- und Oberstufen-Schulen jedes Jahr mit. Es ist ein cooles Mittel, auch in Kirchen und KUW-Unterricht, um Fasten erlebbar zu machen. Fasten kann heute auch sein, etwas bewusst wegzulassen. Wir haben Unterrichtsmaterial entwickelt, welches man im Unterricht einbauen kann.»

Die Pandemie wurde 2020 und 2021 deutlich erlebt. «Die Menschen waren müde, auf etwas zu verzichten, da sie ohnehin eingeschränkt waren.» Jetzt, da wieder mehr Freiheit da ist, lasse sich reflektieren, was sich zum Beispiel während der Pandemie-Zeit eingeschlichen hat. «Verbringe ich vielleicht nun mehr Zeit vor dem Fernseher oder Netflix und wäre es nicht sinnvoll, dies etwas einzuschränken und wieder anderes zu kultivieren?» Es gab nun auch einen neuen Aufschwung an Anmeldungen.

Seit bald 40 Jahren

Die Aktion «Time:out» existiert seit bald 40 Jahren, zu Beginn wurde sie noch «Aktion lohnender Verzicht» genannt. Mit dem diesjährigen Slogan kehrt man zu den Wurzeln zurück. «Das Blaue Kreuz wollte es bewusst öffnen und das Fasten auf ein gewisses Thema lenken.» Es gehe darum, seinen Konsum und die Gewohnheit zu hinterfragen.

Anmelden kann man sich über die Website der Aktion Time:out. «Dies als Einzelperson oder als Gruppe. Als kleines 'Goodie' verlosen wir verschiedene Preise, wir haben über 70 Gutscheine von verschiedenen Sponsoren erhalten.» Die diesjährige Aktion dauert vom 6. März bis am 16. April 2022.

Zur Webseite:
Time:out

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Datum: 03.03.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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