Diskriminierte Muslime

Rassismus wird neu definiert

Laut der Schweizer Anti-Rassismus-Kommission haben Diskriminierungen gegenüber Muslimen am stärksten zugenommen. Doch weshalb ist geäusserte Muslimfeindlichkeit Rassismus?

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Muslime
Die gute Nachricht vorweg: Obwohl es in der Schweiz 18 Beratungsstellen des  «Beratungsnetz für Rassismusopfer» gibt, verzeichnen diese lediglich 239 Vorfälle, bei denen sie tätig wurden. Die schlechte Nachricht: Diese Fälle sind womöglich die Spitze eines Eisberges und zeigen eine latent fremden- und ausländerfeindliche Haltung vieler Eidgenossen an. Und: Fremdenfeindlichkeit oder Fremdenangst macht nach unseren Beobachtungen nicht generell Halt vor christlichen Gemeinden. Andererseits könnten diskriminierende Äusserungen gegenüber «Evangelikalen» oder Freikirchen ebenfalls ein Thema für die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) sein, wenn man ihre Rassismus-Definition beim Wort nimmt.

Angst vor Ausländern?

Feindliche Äusserungen oder negatives Verhalten haben laut dem Bericht im Jahr 2015 gegenüber Muslimen um 11 % zugenommen. Eine eindrückliche Prozentzahl, die allerdings ein wenig relativiert wird, wenn berücksichtigt wird, dass es sich um insgesamt 53 Vorfälle handelt. Schwarze sind mit 85 Vorfällen noch stärker betroffen. Unter die Nennung Ausländerfeindlichkeit fallen gar 136 Fälle.

Weshalb gilt der Islam als Rasse?

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Redaktor Fritz Imhof
Weshalb aber zählt die Anti-Rassismuskommission nicht nur Vorfälle gegen Afrikaner, Araber oder Indianer unter das Stichwort Rassismus, sondern auch den Islam? Die Antwort gibt sie selbst, wenn sie schreibt: «Rassismus» findet dann statt, wenn eine Person aufgrund von bestimmten gruppenbezogenen Merkmalen in herabsetzender Weise behandelt wird. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um körperliche Merkmale wie die Hautfarbe und/oder um kulturelle Merkmale wie die Sprache, religiöse Praktiken, Symbole und/oder um andere Merkmale der ethnischen, nationalen oder religiösen Gruppenzugehörigkeit.

Vorurteile der Opfer

Die geschilderten Vorfälle im Bericht lassen schliesslich auch den Schluss zu, dass es auch unter Ausländern das Vorurteil gibt, dass Schweizer und ihre Behörden sie nicht gerecht behandeln, weil sie eben schwarz oder Muslime sind. Letztlich löst wohl jeder Mensch durch seine äussere Erscheinung ein Vor-Urteil aus, positiv oder negativ. Wie reagiere ich als Christ darauf? Zum Beispiel wenn ich einem Afrikaner oder einer Frau mit Kopftuch begegne? Jesus hat für Christen die Latte hoch gesetzt. Er verursachte mehrfach einen Skandal, indem er gerade Menschen, die von Vorurteilen betroffen waren, betont positiv begegnete und sich auf sie einliess oder gar von schweren Krankheiten heilte. Schlagen wir uns auch auf die Seite dieser Menschen? Begegnen wir ihnen positiv, auch wenn uns ihre Ausrichtung, Herkunft oder Lebensart überhaupt nicht gefällt?

Zur Webseite:
Beratungsnetz für Rassismusopfer

Zum Thema:
Multikulturelle Gemeinde in Zug: Der Schlüssel liegt auf dem Teller 
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Jungpolitiker: «Mit unserem Leben und den Grundwerten Jesus zeigen» 

Datum: 13.06.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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