500 Jahre Reformation
Kirchenbund will nach Luthers Vorbild neue Thesen formulieren
An welche Inhalte des Evangeliums glauben heutige Menschen? Diese Frage stellt der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) den Gläubigen. Dabei will er auch die Meinung von Freikirchlern und Katholiken berücksichtigen.
In einer Botschaft zum Reformationssonntag vom 2. November werden die Pfarrerpersonen aufgefordert, die Kirchgemeindemitglieder zur Teilnahme an der neuen Thesensammlung zu ermuntern, wie der SEK am Mittwoch, 15. Oktober, mitteilt.Die Botschaft stammt von Pfarrer Daniel de Roche, Delegierter des Rates des Kirchenbundes für das Reformationsjubiläum. Pfarrpersonen sind eingeladen, sie am 2. November in ihrer Predigt zu verlesen.
Als Denkanstoss für die Thesensammlung dient ein von der Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs konzipiertes thematisches Heft «Mit 40 Themen auf dem Weg», welches der SEK unter auf Deutsch und Französisch zur Verfügung stellen wird. Dieses Material, das Anregungen für Diskussionen in Schulklassen oder Gemeinden enthält, soll dazu dienen, Thesen für die heutige Zeit zu erfinden.
Einbezug der Katholiken und Freikirchen erwünscht
Der Prozess soll von den Kantonalkirchen organisiert und strukturiert werden. In einem anderthalbjährigen Prozess werden die Kirchgemeinden und Kantonalkirchen zwischen Januar 2015 und September 2016 ihre Thesen für das Evangelium ausarbeiten.
Laut ref-500.ch wird dieser Prozess umso ergiebiger sein, «je mehr er in einem ökumenischen Geist umgesetzt wird». Deshalb sollen auch die katholischen Kirchgemeinden und auch die Freikirchen einbezogen werden.
Wie dieser Einbezug konkret aussehen soll, war am Mittwoch, 15. Oktober, nicht in Erfahrung zu bringen. Gemäss Homepage soll aber «keineswegs eine neue Dogmatik entstehen, sondern ein Kurzdokument, das die wichtigsten Inhalte unseres Glaubens und die Schlüsselelemente der reformierten Theologie auf den Punkt bringt.»
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Quelle: Kipa